„Fuck, schon wieder ein Blitzer!“

Noch keine Stunde auf der Insel. Wir sind auf dem Weg vom Hafen in unser Apartment und Michael tritt schon wieder abrupt auf die Bremse: „Weißt du eigentlich, wie schnell man hier fahren darf?“, fragt er. „Nein, wieso?“ „Weil die hier ständig vor Radarkontrollen warnen.“

Und das auf La Gomeras Sträßchen, auf denen man ohnehin kaum einmal mehr als 60 Kilometer in der Stunde schafft. Blau ausgemalt ist das Schild, mit einem Piktogramm aus längst vergangener Zeit in der Mitte, das eine Ziehharmonikakamera darstellt. Wir wundern uns.

Erst am folgenden Tag werden wir Spätschalter aus Deutschland verstehen, um was es sich bei den vermeintlichen Radar-Warnschildern handelt: Um den Hinweis darauf, dass gleich wieder ein Mirador auftaucht, einer der vielen, vielen spektakulären Aussichtspunkte auf La Gomera. Eigentlich ist die ganze Insel ein Aussichtspunkt. Was braucht es da noch Schilder, die Neuankömmlinge verschrecken?

 

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Fotografieren auf einem schönen Aussichtspunkt

 

Kreisrund ist La Gomera, die drittkleinste Insel der Kanaren. Dazu ein Kurvenstar. Eine Kurve jagt die nächste, gerade Strecken scheint es nicht zu geben. Alle Straßen haben die hier lebenden Menschen den schroffen Berghängen im Laufe der Jahrhunderte abgerungen – ohne Plan, könnte man meinen, oder zumindest ohne Plan vor Erfindung des Lineals. Wo es nicht in Serpentinen hinunter geht, geht es in Serpentinen hinauf. Vom ersten Tag an hadere ich mit den Kurven und beginne einen zwölftägigen Kampf gegen üble Übelkeit.

Mir wird schlecht.

 

 

 Inhaltsverzeichnis

 

Wohnen: Alojera – Ruhe für ein Leben

Wer im Winter nach La Gomera fährt, sollte sich für die sonnige, wettersichere Westseite entscheiden. So heißt es zumindest. „Fahrt ins Valle“, rieten unsere gomeraerfahrenen Freunde. Gemeint ist das sich zur See hin ausbreitende, zerfurchte Tal Valle Gran Rey mit schüchtern daherkommenden Ferienorten, die bei deutschen Alternativurlaubern hoch im Kurs stehen. Dort sei ein bisschen was los, dort könne man am Abend durch die Bars ziehen und tagsüber nicht nur wandern, sondern auch am Strand liegen. Wir jedoch wollten vor allem Folgendes:

  • Unsere Ruhe.
  • Nach den grässlich-grauen Wochen in Berlin endlich einmal wieder unseren eigenen Schatten sehen.
  • Eine schöne Terrasse mit einem Grill darauf.
  • Und ein wenig Authentizität.

Das alles finden wir in Alojera, auf der gleichen Inselseite gelegen, Luftlinie etwa acht Kilometer nördlich des „Valle“. Mit dem Auto jedoch braucht man von einem Ort zum anderen eine Dreiviertelstunde. Warum? Sí, Ihr habt es erraten: die Kurven!

Alojera, einen der vielen Ärsche der Insel, gibt es eigentlich zweimal. Alojera Nummer 1 ist ein nettes, sich an die Abhänge Westgomeras klammerndes Dorf. Eine Kirche, zwei freundliche Bars mit angegliederten Minimärkten, drum herum terrassierte Felder. Der verträumte Frieden eines kleinen Nests, in dem Rentner ihre Gelassenheit zelebrieren:

„Hola, amigos!“.

Wir selbst wohnen in Plaja de Alojera, der Nummer 2 direkt am Meer. Etwa 200 Höhenmeter unter Alojera Nummer 1 gelegen und damit immer ein paar Grad wärmer – was sich im Winter als Goldgriff erweisen kann.

 

Alojera auf La Gomera
Alojera Nummer 1…

 

Plaja de Alojera, mehr Mini-Feriensiedlung als Ort, mag im Sommer trubelig sein, wenn die Canarios ihre Ferienhäuser bevölkern. Die von hohen Felsen beschattete, vom Wind oft links liegen gelassene Bucht mit schmalem grauem Kiesstrand ist geschützt. Kinder können in einem kleinen sicheren Meerespool planschen.

In den Wintermonaten aber versprüht der Ort einen morbid-melancholischen Charme. Kaum eine Wohnung ist besetzt, kaum ein Auto kommt die steilen Serpentinen hinunter oder fährt hinauf. Am Abend ist man hier fast ganz allein, von den wenigen Gästen des Lokals Prisma unten am Meer einmal abgesehen. Die „Ich-will-nur-meine-Ruhe“-Touristen, die sich wie wir hier einquartiert haben, kann man an einer Hand abzählen, genauso die hier lebenden Locals. Tierische Bewohner scheint es mehr zu geben – wir zählen um die zehn Katzen.

 

Alojera auf La Gomera
… und Alojera Nummer 2 unten am Meer, ganz friedlich im Abendlicht

 

Unser Ferienhäuschen ist, wie so oft auf den Kanaren, firlefanzlos möbliert, quadratisch-praktisch-gut. Wir buchten nicht das Haus, wir buchten die Terrasse. Sie gibt den Blick frei über ein paar Dächer hinweg auf den Atlantik. Ein Tisch, ein Sonnenschirm, zwei Stühle, ein Grill. Eine Terrasse von der Sorte, auf der man sich gerne einen Schwips gönnt, während der Duft der Garnelen auf dem Grill die Nachbarskatzen anlockt.

 

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Rumfahren: Den Buckel rauf, den Buckel runter

Wer nicht in Valle Gran Rey unterkommt, tut mehr als gut daran, sich ein Auto zu mieten. Aber aufgepasst: Eine inselumrundende Küstenstraße gibt es nicht. Wo man auch wohnt: Wer etwas von der Insel sehen will, fährt etliche Kilometer hoch gen Inselmitte, und von dort irgendwann wieder etliche Kilometer den Buckel hinunter. Selbstverständlich in 1001 Kurven. Das bringt enorm viel Abwechslung beim Rumcruisen, mir mehrmals am Tag aber auch grüne Farbe ins Gesicht.

Das teils zerklüftete Inselinnere ist beeindruckend, voller Berge und Täler, mancherorts üppig und paradiesfarben, vielerorts aber auch karg. Wo keine Pflanzen das Erdreich halten, bröselt die Insel wie ein Bahlsen-Keks und sorgt damit für Arbeit. Männer und Frauen mit Neonwesten, die die Straßen von Gesteinsbrocken reinigen, sind nach jedem Regen allgegenwärtig. La Palma war da lieblicher. El Hierro auch.

 

Kurvenstraßen auf La Gomera
Gomera: voller Kurven und teils sehr karg

 

Wo kann man denn so hinfahren? Zum Beispiel nach El Cedro, einem winzigen Bergdorf in einem idyllischen Hochtal am Rand des Nationalparks Parque Nacional de Garajonay. Er zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und nimmt das gesamte zentrale Bergland La Gomeras ein.

Kühl ist es dort. Wir frösteln bei schattigen 12 Grad im Gegensatz zu 25 Grad unten an der Küste. Eine Wanderung führt uns zur Ermita de Lourdes, einer märchenhaft gelegenen Kapelle. Es geht vorbei an düsteren Nebel- und Lorbeerwäldern. An Bäumen, die aus Wolken trinken und dank des Zaubertranks Regen etwas von Zauselwesen haben.

 

Im Parque Nacional de Garajonay

 

Von El Cedro nehmen wir die ungezählten Serpentinen (ich erspare Euch Details!) hinab zur Nordküste nach Hermigua, einem bildhübschen Kaff, dessen pastellfarbene Häuschen an den Felsen kleben und gleichzeitig auf ein fruchtbares Tal und das Meer blinzeln. Unten angekommen, beruhigt sich mein Magen schnell und wir kehren in der Café-Bar Pedro ein. Wohl kein Reiseführer, der das Kultlokal unter Leitung des deutschsprachigen Pedro nicht durchkaut. Wurscht! Wir setzen uns auf die luftige Terrasse, bestellen Oktopussalat und blicken auf müde Touristen in Wanderschuhen und auf entspannte Gomeros in Sandalen.

 

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Playa de Santiago: Es riecht nach Fisch!

Am nächsten Tag landen wir in Playa de Santiago, einem der wenigen Häfen der Insel. Wir sehen Fischernetze. Juhu! Wir sehen Fischer, die ihre blau-roten Holzboote ausbessern. Und wir sehen die „Pescado fresco“-Frau, die fliegende Fischhändlerin mit ihrem Van und den Lautsprechern obenauf an uns vorbeifahren. Man hört sie schon lange im Voraus kommen, und man hört sie noch lange, nachdem sie um die Ecke gebogen ist.

Endlich.

Denn wer bei La Gomera an ein Fischparadies denkt, irrt sich. Trotz des vielen Wassers außenrum nimmt Fleisch auf der Speisekarte der Gomeros einen höheren Stellenwert ein als Fisch. Die See ist rau, und der Mittelatlantik gilt als fischarm. Das wurde uns erst bewusst, als wir die Supermärkte der Insel durchforsteten: Zackenbarsch aus Mauretanien gab es dort, Garnelen aus Venezuela, Mittelmeerdoraden, aber kaum einheimische Fische.

 

Playa de Santiago auf La Gomera
Playa de Santiago

 

Egal. In den Restaurants und Kneipen entlang der schmucklosen Uferpromenade von Playa de Santiago gibt es gegrillte Sardinen und Atun en Salsa. Wir langen ordentlich zu. Auf der Plaza spielen Faltengesichter Domino, während sich Familien und deutsche Expats auf einen Cortado oder einen Humpen Bier unter dem roten Sonnensegel der stimmungsvollen Strandbar La Chalana östlich des Zentrums treffen.

Ihr fragt nach dem Strand im Namen des Ortes? Grau, kiesig bis grobkiesig und wie eigentlich alle Strände, die wir auf der Insel gesehen haben, so lala. Ganz ehrlich: Zum Baden würden wir nicht hierher kommen.

 

Wandern: Wege, die für 20 Urlaube reichen

Gomera ist ein El Dorado für Wanderer, vor allem im Winter, wenn die Sonne nur der Haut schmeichelt und nicht brennt. Unzählige bestens markierte Wege durchziehen die Insel, die sich zu Touren unterschiedlichster Länge verbinden lassen. Ob man nun durch den Lorbeerwald bei El Cedro stiefelt (siehe oben) oder zu den schroffen Felsformationen Las Roques, dem Wahrzeichen La Gomeras: Wandern ist der Hit.

Es gibt sogar einen inselumrundenden Wanderweg, den GR 132 (Infos dazu auf → rundwanderweg-lagomera.de). Zu unseren Highlights gehören der Weg auf dem Grat der Cumbres de Chigueré (im Nordwesten der Insel), die Tour von Imada vorbei an den Ruinen von El Azadoe hinab nach Playa de Santiago (im Süden) und die Tour von Arure hinab nach Valle Gran Rey (im Westen) – allesamt mit spektakulären Aussichten.

 

Wandern auf La Gomera

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Die Las Roques auf La Gomera
Die Las Roques sind die Wahrzeichen der Insel

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Selbst wer mit Krücke unterwegs ist, kann tolle Touren unternehmen. Zum Beispiel die kurze Tour hinauf zum Alto de Garajonay, dem mit 1487 Metern höchsten Berg der Insel. Länger als eine Stunde ist man vom Wanderparkplatz El Contadero nicht unterwegs.

Unterwegs fliegt der Blick hinüber zum Teide, den 3718 Meter hohen Vulkanberg auf der Nachbarinsel Teneriffa. Man guckt auf El Hierro und La Palma, bei noch besserem Wetter angeblich sogar bis nach Gran Canaria. Man blickt aber auch auf viel abgebrannten Wald. Die Schäden des verheerenden Waldbrands von 2012, dem rund 4000 Hektar zum Opfer fielen, sind bis heute ersichtlich.

 

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San Sebastián: Stadtgeflüster

Das rund 7000 Einwohner zählende, nett zurechtgemachte Hauptstädtchen San Sebastián de la Gomera ist das Tor zur Insel. Mehrmals am Tag spucken die Fähren aus Teneriffa Menschen und Autos aus ihren dicken Bäuchen, nebenan liegt oft ein Kreuzfahrtsschiff vor Anker. In der Marina klirren die Segelmasten, am Stadtstrand dösen ein paar Verkaterte.

Sieht man im Rest La Gomeras meist Individualtouristen im Jack-Wolfskin-Beige oder verrückte Altfreaks in Kunterbunt, so ist San Sebastián die Flaniermeile der Kreuzfahrttouristen. Wer keine Bustour von Mirador zu Mirador gebucht hat, spaziert flatternden Fähnchen hinterher. Oder schlendert über die herausgeputzte Calle Real, die Fußgängerzone. Die niedrigen Häuser in Mint, Apricot oder Ocker besitzen teils orientalisch anmutende Holzerker.

Danach setzt man sich in ein Café an die zentrale, von Flamboyants gesäumte Plaza de las Americás, wo Aussteiger aus Madrid oder Berlin selbstgebastelten Schmuck verkaufen und Straßenmusiker aufspielen. Die wenigen Sehenswürdigkeiten des Zentrums kann man kaum verfehlen. Das Archäologische Museum beispielsweise, das Besuchern die Kultur der Ureinwohner näherbringt. Oder die gedrungene, weiß-grau-braune Iglesia de la Asunción, deren Grundmauern aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen.

Etwas weiter an der Avenida Colón liegt der kleine Mercado Municipal, wo wir uns mit Palmhonig und Mojo, den leckeren kanarischen Sößchen eindecken, die bei keinem Essen fehlen dürfen. Ansonsten ist die Auswahl beschränkt: Obst- und Gemüsestände, ein Fischgeschäft mit verhaltenem Angebot, ein Metzger, ein Bäcker.

 

San Sebastián de la Gomera
San Sebastián von oben…

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Vamos a La Playa: Bei den Hippies im Valle Gran Rey

Das sich zur See hin ausbreitende Tal Valle Gran Rey besteht aus den drei Küstenorten Vueltas, La Puntilla und La Playa – allesamt keine Perlen, allesamt recht nüchtern –, dazu aus mehreren, sich die Hügel hochziehenden Dörfern mit schönen Aussichten. Wer im Valle nicht Spanisch spricht, spricht Deutsch. Es gibt deutsche Vollkornbäcker, deutsche Metzger, Shiatsu- und Yogaanbieter.

Am besten gefällt es uns in La Playa, Strand und Ort in einem. Hier mischt sich in den Wintermonaten eine Spezies unters Volk, die es vielleicht noch in Goa und Gokarna gibt, die aber in Europa sonst weitestgehend ausgestorben zu sein scheint: der Hippie. Die Twentysomethings unter ihnen mit Batikhose und Dreadlocks, braungebrannt und barfüßig, immer gut drauf. Den Gomera-Hippie gibt es aber auch als betagten Eremiten-Hippie mit langem weißem Bart, Zehennägeln wie bei Riesengürteltieren und selbstgeschnitztem Wanderstock.

Nicht wenige campen in abenteuerlichen Gefährten mit Peace-Zeichen direkt an der Straße hinter dem lavaschwarzen Sandstrand. Auch er ist leider kein Strand, der flasht. Einer aber, der durchaus Temperament hat.

 

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Wenn dem Tag das Stündlein schlägt, kommen die Hippies aus ihren Bussen gekrochen, und der Strand wird zu ihrer Bühne. Bongos und Gitarren werden ausgepackt, und es wird getrommelt, was geht.

Kleine Combos bauen sich vor den Bars auf, die Schmuck-Kleinsthändler stellen ihre Tische auf, kapitale Joints beginnen zu kreisen. Eine Frau mit Skelett-Kleid und aufgemaltem Totenkopfgesicht tanzt in ihrem Hula-Hula-Reifen an der Wasserkante, während hinter ihr eine camparifarbene Sonne untergeht. Wir genießen das Szenario, freuen uns aber auch schon wieder auf „unser“ Alojera.

 

Lapas und Oktopus zum Abschied

Dort liegt schon der Duft von Grillfisch in der Luft. Wir laufen ihm nach und landen wieder einmal im Prisma, einer Mischung aus urig-einfachem Wirtshaus und Dorfkrug. Wir setzen uns an einen der wenigen Tische in der Treppengasse davor und bestellen von der Kreidetafel.

Der Wirt, ein kleiner dicker Mann mit Zahnlücke, bringt uns das, was seine Frau in der Küche zubereitet: Fischsuppe mit Reis, Lapas mit Salat und Runzelkartoffeln. Und Pulpo – so zart, dass wir ihn mit der Zunge zerdrücken können. Wir spülen mit einem halben Liter grundehrlichem Hauswein nach. Und schauen ein letztes Mal aufs Meer, während Katzen lautlos um unseren Tisch streichen.

 

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Sonnenuntergang in Alojera auf La Gomera
Lapas, Fisch und Bombenausblick: Kann ein Urlaub schöner enden?

 

REISEINFOS GOMERA

Hinkommen

La Gomera wurde zuletzt nur von → Binter Canarias angeflogen, das heißt, es gibt keine Direktflüge aus dem deutschsprachigen Raum. Die meisten La-Gomera-Reisenden fliegen nach Teneriffa Süd (Aeropuerto Reina Sofia, TFS) – klickt → hier, um zu erfahren, wie man preiswert an ein Ticket kommt.

Von dort fahren Busse (Abfahrtszeiten auf http://titsa.com) nach Los Cristianos, von wo Fähren nach La Gomera ablegen. Die nächstgelegene Bushaltestelle zum Hafen heißt wie der Ort „Los Cristianos“ von dort muss man jedoch noch ca. 1,5 km zur Fähranlegestelle laufen.

Ein Taxi vom Flughafen zur Fähre kostet ca. 25 Euro. Wer in Los Cristianos einen längeren Zwischenstopp einlegen will, sollte wissen, dass die Stadt zugleich ein hässlicher Ferienort für saufende britische Pauschaltouristen ist.

Die Fährfahrt nach San Sebastián de la Gomera, die nur 40 bis 60 Minuten dauert, lässt man sich gut bezahlen: Wir löhnten 32 Euro für die einfache Passage. Billiger kommt man weg, wenn man online vorab bucht. Zwei Fährgesellschaften teilen sich das Geschäft, → Fred Olsen und → Naviera Armas. Die Fährzeiten ändern sich regelmäßig, Infos findet man auf den jeweiligen Webseiten.

Wetter checken

Wer im Netz „Wetter Gomera“ eingibt, bekommt die Daten von irgendeiner höher gelegenen Wetterstation vermittelt. Wer an der Westseite der Insel Urlaub machen will und unten am Meer bleibt, sollte „Wetter Valle Gran Rey Gomera“ eingeben.

 

Ermita de Santa Clara auf La Gomera
Ermita de Santa Clara: Regen im Anmarsch

 

Wohnen

Die meisten La-Gomera-Touristen wohnen in Ferienhäusern oder -wohnungen. Davon gibt es zwar unendlich viele, eine frühzeitige Buchung ist dennoch empfehlenswert, da die Kanaren im Winter ohne Ende boomen.

Etliche Anbieter buhlen im Internet um Konkurrenz. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der deutschen Agentur → Canarianfeeling gemacht. Unsere kleine Wohnung in Alojera kann man aber auch direkt über die Vermieter buchen, ein wenig Spanischkenntnisse sind dann aber keine schlechte Idee, weitere Infos findet Ihr → hier.

Wer wie wir im Winter nach La Gomera fährt, sollte möglichst auf Meereshöhe wohnen. Man merkt jeden Meter! Während man unten im Bikini am Strand liegt, kann es schon ein paar hundert Höhenmeter weiter oben pfeifen oder neblig sein. Als wettersicherste Ecke La Gomeras gilt der Südwesten. Wir hatten jedoch häufig das Gefühl, dass wir in der geschützten Bucht von Alojera klimatisch besser dran waren als in Valle Gran Rey oder Playa de Santiago.

 

Alojera auf La Gomera
Alojera bei temperamentvoller See

 

Preise

Die Kanaren bieten ein äußerst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Einen Leihwagen bekommt man im Winter (vermutlich aber nicht über Weihnachten) ab 13 Euro/Tag, eine Ferienwohnung ab 40 Euro, ein kleines Bier ab 1,40 Euro. Ebenfalls sehr günstig: Zigaretten und Medikamente!

Baden

Wir haben es schon angesprochen: Der Atlantik rund um La Gomera ist keine freundliche Badewanne und wirklich schöne Strände konnten wir nicht ausmachen. „Zu wenig Strand, zu viele Berge“, meckern viele. Wer also Berge nicht mag und Strände liebt, sollte definitiv NICHT nach la Gomera fahren.

Gomera für Selbstversorger

Und wie ebenfalls bereits angesprochen: Vor Ort gefangener Fisch ist rar, wir haben ihn nur in San Sebastián gesehen. Auch die größeren Supermärkte sind vergleichsweise mager bestückt. Immerhin gibt es meist eine gute Käse-, Wurst- und Fleischtheke.

Und noch ein Manko

Beim Wandern bekommt das Schicksal der kanarischen Podencos hautnah mit. Die schlanken Windhunde, die gerne übers weite Feld jagen, werden von den hiesigen Züchtern zu fünft oder sechst in kleine Zwinger im Nirgendwo eingesperrt.

 

 

Literaturtipp

Für weitere Infos zu Gomera schaut Ihr am besten in den Reiseführer von Lisa Kügel, erschienen im → Michael Müller Verlag. Das Reisehandbuch kam leider erst nach unserem Gomeratrip auf den Markt. Aber da steht all das drin, was wir gerne im Vorfeld unserer Reise gewusst hätten.

 

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4 Kommentare

  1. Danke für den sehr passend geschriebenen Bericht! Nach mehreren Reisen nach La Gomera bringen Eure Worte viele schöne Erinnerungen zurück.

    Die Strände sind vom Wetter abhängig. Die Stürme im Winter holen sich oft den feinen Sand. Ein paar Monate ist er dann vor der Küste bis wieder ein Sturm ihn anschwemmt. Nur der Strand in San Sebastian hat fast immer Sand. Sehr malerisch ist der Strand von La Caleta, nahe Hermigua (10min von der gelben Dorfkirche mit dem Auto oder 45-60min zu Fuß). Doch man sollte nur bei Flut, nicht bei Ebbe dort baden aufgrund der Strömung und der Steine. Das gilt auch bei ruhigen Wetter.

    • Liebe Melanie, herzlichen Dank für dein Lob. Wir schauen gleich mal bei dir vorbei. Alles Gute und viele Grüße von Gabi und Michael

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