StartMosambikMosambik auf eigene Faust: Ein wilder Ritt durch den Südosten Afrikas

Mosambik auf eigene Faust: Ein wilder Ritt durch den Südosten Afrikas

Route, persönliche Tipps, praktische Infos

-

Grenzübergang Ressano Garcia. Von den drei Polizisten hinter der verglasten Schalterfront schlafen zwei sitzend an ihren Tischen, die Köpfe auf die verschränkten Unterarme gebettet. Der dritte erschrickt, als wir den Raum mit der Aufschrift „Imigração“ betreten. Rollt mit den Augen und weckt die anderen. Die erheben sich und schauen uns wenig amüsiert an. Azungos bedeuten Arbeit.

Wer Mosambik individuell bereist, mit Bussen und Chapas, wie die hiesigen Sammeltaxis heißen, wird fast ausschließlich auf nette Menschen treffen. Auf hilfsbereite Leute, die laut lächeln, noch lauter lachen und zur Begrüßung beide Arme nach oben heben. Ausnahme: Polizisten. Egal ob die Grenzpolizei bei der Einreise oder die Verkehrspolizei auf der Straße. Polizisten machen in Mosambik vor allem zwei Dinge sehr gerne: die Hand aufhalten und einem Angst einjagen. Man kann ihnen nicht entkommen.

Sonstige Gefahren? Es gibt islamisch-extremistische Terroristen. Die aber sind in den nördlichsten Provinzen des Landes unterwegs (das Auswärtige Amt informiert darüber, wo man nicht hin soll). Und es gibt lebensmüde Busfahrer, davon werden wir noch berichten.

 

Sonnenuntergang mit weißer Kapelle
Mosambik auf eigene Faust: Eines der Highlights unserer Reise war die Ilha de Moçambique

 

Ansonsten haben Traveller, die Mosambik auf eigene Faust bereisen, wenig zu befürchten. Man braucht nur viel Gelassenheit, wie so oft in Afrika. Und Nerven. Der Transport ist mühsam und unkomfortabel. Man wartet. Und wartet. Und wartet. Doch was soll’s: Wir haben ja Zeit.

„Geduld ist das, was man in Afrika am dringendsten braucht.“

Martha Gellhorn

 

Mosambik individuell bereisen: Inhaltsverzeichnis

 

 

Unsere Route durch Mosambik

Weitere Infos zu Anreise, Einreisebestimmungen und sonstigen reiserelevanten Dingen am Ende des Beitrags

Wir waren insgesamt etwa 30 Tage vor Ort, nutzten damit die Maximalaufenthaltsdauer des Visa on Arrival aus. Wir reisten von Südafrika ein. Eigentlich wollten wir mit dem Zug von Johannesburg nach Maputo fahren, doch der Schienenstrang auf südafrikanischer Seite wurde gerade erneuert. So nahmen wir einen Bus zum Grenzort Komatipoort, passierten am nächsten Tag die Grenze und fuhren dann mit der Bummelbahn von der Station Ressano Garcia nach Maputo. Das war ein Fehler, bloß nicht nachmachen! Die Zugfahrt ist nicht spannend, nur eine Zeitvergeudung. Bucht einen Direktbus!

Von Mosambiks Hauptstadt ging’s für ein paar Strandtage auf die vorgelagerte Ilha de Inhaca. Danach flogen wir von Maputo nach Nampula, um von dort weiter zur Ilha de Moçambique zu gelangen.

 

Aus einem Bus fotografiert Straße in Afrika
Wer Mosambik mit Bussen bereist, braucht starke Nerven – auch wenn die Straßen oft so leer sind wie hier

 

Fortan waren wir weitestgehend mit Bussen, Minibussen und Fähren unterwegs. Nach der Ilha de Moçambique fuhren wir zurück nach Nampula und durch das infrastrukturell schwache Landesinnere über Chimoio nach Vilankulo. Weitere Stationen auf dem Weg gen Süden waren Inhambane und Tofo, bevor wir von Maputo (dieses Mal per Direktbus) zurück nach Südafrika reisten.

Zu Safaris in Mosambik können wir nichts sagen. Die Nationalparks waren uns zu abgelegen, wegen der Regenzeit teils auch geschlossen. Stattdessen waren wir später in Südafrika ausgiebig Tiere gucken, unter anderem im → Tembe National Park.

 

Maputo: Eine der schönsten Hauptstädte Afrikas

Maputo finden wir großartig. Maputo, das mit allen Eingemeindungen über zwei Millionen Einwohner zählt, präsentiert sich im Zentrum gepflegt, aufgeräumt und sicher. Mehr noch: Maputo ist angeblich tag- und nachtsicher, den vielen Security-Leuten an jeder Straßenecke zu verdanken.

Es gibt gute Restaurants, nette Bars und Unterkünfte für jeden Geschmack. Kaum Verkehrschaos. Stattdessen: ruhige Alleen mit Palmen und Flammenbäumen, dazu grüne Parkanlagen. Eine angenehmere afrikanische Hauptstadt ist uns noch nicht begegnet. Maputo ist nicht zu vergleichen mit Daressalam oder Kampala, nicht einmal mit dem geleckten Kigali.

 

Mural in einer afrikanischen Stadt
Streetart und grüne Parks: Maputo ist eine der angenehmsten Großstädte Südafrika

 

Die Atmosphäre im Zentrum ist kosmopolitisch angehaucht. In Maputo leben viele nach dem Bürgerkrieg zurückgekehrte weiße Mosambikaner:innen. Angeblich gibt es wieder um die 100.000 Ex-Kolonialherren und -frauen in ganz Mosambik. Judith, die zusammen mit ihrem Sohn Miguel ein hübsches Guesthouse im Viertel Polana betreibt, ist eine von ihnen. 1975 musste sie mit ihrer Familie Mosambik den Rücken kehren und suchte Zuflucht im Geburtsland ihrer Eltern: Portugal. In den 1990er-Jahren kam Judith zurück. „Warum?“, fragen wir die 72-jährige.

„Mosambik war und ist mein Land. Ich habe das Lächeln der Menschen vermisst. Die Portugiesen weinen doch den ganzen Tag.“

In Maputo kann man sich gut und gerne ein paar Tage treiben lassen, in elegante oder brutalistische Kirchen gucken, Museen besuchen und zu imposante Statuen aufblicken. Architekturfans finden hier eine ganze Reihe von spannenden Gebäuden, insbesondere aus dem 20. Jahrhundert.

 

Brutalistische Kirche von innen
Maputo: brutalistische Kirchen und mehr

 

Über die moderne Architektur Maputos haben wir einen separaten Artikel geschrieben: → Art déco und tropische Moderne in Mosambik: Architekturspaziergang durch Maputo. In dem Beitrag findet Ihr auch ein paar Infos über die Geschichte der mosambikanischen Hauptstadt sowie Tipps zum Übernachten (Judiths Guesthouse!) und Essen.

Auf jeden Fall solltet Ihr Euch den herrschaftlichen Bahnhof von Maputo ansehen, der im Jahr 1910 errichtet wurde. Bis heute hält sich die Legende, dass Gustave Eiffel die Entwürfe lieferte. Selbst unser sonst recht guter Reiseführer hält daran fest. Tatsächlich zeichnete aber Alfredo Augusto Lisboa de Lima mit seinem Team für den Estação de Trem verantwortlich.

 

 

Die Markthalle Mercado Central befindet sich nur einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt. In der Halle ist es ruhig, kein Marktgeschrei. Alles wirkt geordnet und weit weg vom typischen Chaos, das wir bisher anderswo auf dem Kontinent erlebt haben.

 

Leere Markthalle in Afrika
Mercado Central

 

Ausflug auf die Ilha de Inhaca

Wir wollen uns akklimatisieren und ein wenig runterkommen, bevor das Reiseabenteuer beginnt. So entscheiden wir uns für ein paar Strandtage auf der Ilha de Inhaca. Die Insel ist die am leichtesten zu erreichende der vorgelagerten Inseln in der Bucht von Maputo.

Info zur Fähre: Infos zu den Fährzeiten gibt es auf https://inhacainfo.com/transport/ferry/. Tipp: Lasst Euch am Tag vor der Abfahrt am Fährhafen (Avenida 10 de Settembro) die Zeiten bestätigen.

 

 

Die Überfahrt dauert rund zweieinhalb Stunden. Da der Steg von Inhaca zerstört ist, werfen die Fähren ein, zwei Seemeilen vor der Küste Anker. Dort steigt man auf kleine Boote um, die die Passagiere an Land bringen:

 

Menschen auf einem Boot in Afrika
Die letzten Meter legt man auf kleinen Booten zurück

 

Am Beach warten Allradfahrzeuge, die die Gäste über den Strand zu den Unterkünften befördern:

 

Jeep fährt einen Strand entlang

 

Übernachten auf Inhaca: Wir haben im → Manico Camp übernachtet, eine der wenigen Budgetunterkünfte auf der Insel. Man wohnt in Hütten und Zelten mit Gemeinschaftsbad. Davor Mangroven und das Meer. Das Zentrum liegt in Laufnähe.

Gen Osten herrscht so gut wie keine Brandung. Das Wasser ist sehr flach, bei Ebbe wachsen die Strände an. Badende sehen wir nur bei Flut. Die Gezeiten sind extrem. Die meisten Inhaca-Ausflügler, so scheint es, hängen in den Kneipen ab oder unternehmen Bootsausflüge – zwischen September und November kann man dabei Buckelwale beobachten.

 

Sonnenuntergang an einem Tropenstrand
Abends auf der Ilha de Inhaca

 

Wir erkunden Dorf und Insel zu Fuß, unternehmen ausgedehnte Spaziergänge über die leeren Tropenstrände, stapfen auf Sandwegen umher. Dabei passieren wir auch den lustigen Zwergenairport, auf dem hin und wieder Propellermaschinen landen. 6000 Menschen leben auf Inhaca. Wem der Tourismus kein Auskommen bietet, ist Fischer oder macht Brennholz.

 

Kleines Flughafenterminal
Ilha de Inhaca: leere Tropenstrände und ein Zwergenairport

 

War hinwärts recht wenig los auf der Fähre, ist die Fähre am Sonntag zurück nach Maputo ein kleines Partyschiff. Knapp bekleidete Menschen drängen sich aneinander, die Musik ist laut, die vom Inselwochenende aufgeheizte Stimmung bestens. Ein provisorischer Dancefloor wird eröffnet. Schnapsflaschen kreisen. Auf der Fähre zeigt sich erstmals, was wir später noch oft erleben werden: Mosambik ist ein Feierbiest. Ein Land, in dem Frauen Bierkästen auf den Köpfen tragen und Bierflaschen mit den Zähnen zu öffnen wissen, ist ein gutes Land.

 

Von Maputo nach Nampula und weiter zur Ilha de Moçambique

Zwei Stunden dauert der Flug von Maputo nach Nampula, einer Stadt mit rund 750.000 Einwohnern im Norden des Landes. Unser eigentliches Ziel ist jedoch die Ilha de Moçambique 175 Kilometer weiter. Vier fürchterlich anstrengende Stunden im Chapa warten auf uns.

Chapas, die mosambikanischen Sammeltaxis, sind fahrzeuggewordene Alpträume für europäische Knochen und Gelenke. Ein Durcheinander aus menschlichen Gliedmaßen und Körpern wird darin ineinander verwurstelt und stundenlang durchgeschüttelt. In einem Chapa, das eigentlich für zwölf Personen ausgelegt ist, werden zuweilen 25 Personen plus Gepäck und Hausrat gesteckt. Nicht jeder steigt durch die Schiebetür ein – auch durch die Heckklappe kommen Passagiere ins Innere geklettert.

 

Vollgestopfter Minibus in einem afrikanischen Land
Im Chapa rückt man zusammen

 

Hinzu kommt die Hitze. Wir sind in der Regenzeit unterwegs, auch wenn der Regen auf sich warten lässt. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei gefühlten 99 Prozent, die Temperatur bei rund 30 Grad. Wir schwitzen wie zwei Sumo-Ringer nach dem Kampf. Der jungen Frau neben uns ist das egal. Sie bettet ihren Kopf in Gabis Schoß und schläft sofort ein. Berührungsängste gibt es nicht. Schweiß schweißt im Chapa zusammen.

Üppig grün zeigt sich die Landschaft rechts und links der leeren Straße. Hin und wieder erheben sich blankpolierte Felsen aus der Ebene, mächtig wie Kathedralen.

 

Felsen in einer üppig grünen Landschaft
Traumschön: Landschaft bei Nampula

 

Über unsere Tage in Ilha de Moçambique – Stadt, Insel und UNESCO-Welterbe in einem – erzählen wir Euch in einem separaten Artikel: → Ilha de Moçambique: Die vergessene Hauptstadt Portugiesisch-Ostafrikas. Die aufwändige Anreise lohnt sich in jedem Fall. Die melancholische Kolonialstadt ist ein Mosambik-Highlight und ganz anders als der partywütige Süden. Hier huschen bis unter die Augen verschleierte Frauen durch die Gassen. Die Ilha ist weitestgehend muslimisch geprägt.

 

Kapelle neben zwei Palmen
Ilha de Moçambique: die alte Hauptstadt Portugiesisch-Ostafrikas ist die aufwändige Anfahrt unbedingt wert

Verschleierte Afrikanerinnen vor Kolonialgebäude

 

Info: In Ilha de Moçambique werden Privattransfers nach Nampula angeboten, sie kosten rund 75 Euro. So einen Transfer haben wir uns für die Rückfahrt gegönnt und es nicht bereut.

 

1000 Kilometer Horror: Von Nampula nach Chimoio

Nampula ist keine Stadt zum Längerbleiben. Nampula ist nicht hässlich, gibt aber einfach nicht viel her. Eine Zwischenübernachtung bleibt einem in der Regel allerdings nicht erspart. Schließlich muss die Weiterreise organisiert werden, und das ist kompliziert.

Übernachtungstipp für Nampula: Residencial Primavera, gut gelegenes Businesshotel mit riesigen Balkonzimmern. Rua Macombre.

Online-Buchungen sind mangels Internetpräsenz der Busgesellschaften nicht machbar. Vielleicht irgendwann einmal. Bis dahin müsst Ihr die Abfahrtsstellen der einzelnen Busgesellschaften abklappern – und die liegen weit abseits des Zentrums, einen gemeinsamen Busbahnhof gibt es nicht. Habt Ihr ein Ticket, so gilt es, ein Taxi für die Nacht zu besorgen, denn die meisten Fernbusse fahren zwischen drei und vier Uhr morgens ab. Ein Graus.

In der dünn besiedelten Region zwischen Nampula und den Badeorten des Südens passiert nicht viel. Dabei hätte es an der Küste Platz für 1000 Ferienorte. Lohnenswerte Zwischenstopps sind rar, vor allem wenn man auf öffentliche Transportmittel angewiesen ist. Spannend wäre der Gorongosa National Park, doch der ist in der Regenzeit geschlossen. So entscheiden wir uns, bis Chimoio durchzufahren. 15 Stunden Horror.

 

Blick aus einem Bus auf eine afrikanische Straße
15 Stunden Horror: Mit dem Bus von Nampula nach Chimoio

 

Die Straße von Nampula gen Süden ist eine der Hauptverbindungsachsen des Landes. Abschnittsweise ist sie gut, mal sogar neu geteert, meist aber präsentiert sie sich in einem miserablen Zustand.

Mehrmals auf dieser Etappe halten wir uns die Hand vor den Mund, um nicht aufzuschreien. Der Busfahrer brettert in einem derartigen Tempo über Schlaglöcher und Bodenwellen hinweg, dass wir zuweilen fast den Bodenkontakt verlieren. Unser Handy-Navi zeigt Geschwindigkeiten von weit über 100 Stundenkilometern an. Menschen springen zur Seite, Radler fahren in den Graben, um nicht von uns überrollt zu werden. Ein Truthahn überlebt es nicht. Zum Glück gibt es kaum Gegenverkehr, von ein paar Lkws abgesehen.

Draußen rast Afrika vorbei. Es sind die typischen Bilder eines Kontinents, in dem jeder damit beschäftigt ist, viele Kilometer irgendwohin zu laufen, etwas zu holen und dann wieder zurück zu laufen. Frauen tragen Berge von Brennholz auf dem Kopf, andere gelbe Wasserkanister.

 

 

Der Chauffeur fährt die Strecke durch, 15 Stunden hinterm Steuer. Nur zwei Pinkelpausen werden eingelegt. Einmal gibt’s ein passables Klo. Einmal wird einfach an der Straße gehalten. Auf Busfahrten in Mosambik kann man sich als Frau das Trinken abgewöhnen.

 

Passagiere in einem afrikanischen Bus

 

Wenn der Bus kurz hält, um Mitreisende ein- oder aussteigen zu lassen, kommen Menschen angerannt und versuchen etwas zu verkaufen: Cashewkerne, Ananas, Papayas. Verkrüppelte in zerfetzten Klamotten und Blinde bitten um eine Spende oder eine Plastikflasche. Einige Passagiere reichen ihre Essensreste weiter, selbst abgenagte Hühnerbeine.

Es sind demütigende Szenen, die sich hier abspielen. Mosambik ist nicht gleich Mosambik. Mosambik, das sind gut gekleidete oder laut feiernde Menschen in den schicken Cafés und Bars der Großstädte. Mosambik, das ist aber auch bittere Armut. Die einen kramen im Müll, die anderen verzehren Meeresfrüchteplatten mit Preisen wie in Lissabon.

Im weicher werdenden Licht des Nachmittags wirkt das satte Grün draußen wie nachcoloriert. Die Hüttendörfer entlang der Straße haben etwas Märchenhaftes:

 

Hüttendorf in grüner afrikanische

 

Weniger märchenhaft sind hingegen die Polizeikontrollen. Alle naslang eine. Es ist immer das gleiche Spiel. Die Uniformierten kommen mit leeren Händen an den Bus, sprechen mit dem Fahrer und gehen mit vollen Händen davon: mit einem Couvert, einer Flasche Wasser, einem Kugelschreiber, einem Päckchen mit irgendwas. Nur so kann der Fahrer seine Fahrt ohne Scherereien fortsetzen.

 

Die nächste Kamikazefahrt: Von Chimoio nach Vilankulo

Der Zwischenstopp in Chimoio gefällt uns. Chimoio (373.000 Einwohner) liegt auf erfrischenden 750 Höhenmetern, klimatisch gesehen also eine runde Sache. Das Zentrum mit portugiesischer Kolonialarchitektur ist nett und ruhig, einen Gegenpol bildet das aufgeregte Markttreiben am südlichen Rand der Innenstadt.

Tipps für Chimoio: Wir haben in der Dunija Residencial (Estrada N6-Bairro 4) übernachtet. Sehr sauber, gutes Frühstück und perfekte Lage nahe den Abfahrtsstellen der Fernbusse. Zum Essen empfehlen wir das urige Restaurant Atlantida (im Zentrum, Rua do Barne 245) mit schwerer Holzvertäfelung und portugiesisch-mosambikanischer Küche.

Wir bleiben eineinhalb Nächte in Chimoio. Weiter geht es wieder um vier Uhr morgens. Auch die Busfahrt von Chimoio nach Vilankulo ist kein Spaziergang: 400 Kilometer in zehn Stunden. Zehn Stunden laute Afrobeats und Arschwackel-Videos in Dauerschleife:

 

Afrikanischer Bus mit Bildschirmen
Arschwackel-Videos in Dauerschleife: Mit dem Bus von Chimoio nach Vilankulo

 

Dazwischen immer wieder Gerilson Insrael, ein angolanischer Sänger, der auch in Mosambik sehr populär ist. Sein Song „Estou Paiado“ wird zum Soundtrack unserer Reise:

 

 

Die von Nord nach Süd verlaufende Hauptverkehrsachse Mosambiks gleicht in Teilen einer Offroad-Piste. Die Schlaglöcher sind teils so groß, dass ganze Ziegenfamilien hineinpassen könnten. Unser vollbeladener Bus scheint mehrmals fast umzukippen. Wieder keine Fahrt, die gut für den Blutdruck ist, trotz des beruhigenden, monotonen Grüns da draußen.

 

Straße voller Schlaglöcher
Schlaglöcher im XXL-Format: Unterwegs auf Mosambiks bedeutendster Nord-Süd-Achse

 

Hinzu kommen abermals Polizeikontrollen, und die nicht zu knapp. Manchmal steigen die Polizisten in den Bus, gehen durch die Reihen. Und ratet mal, welche Ausweise sie am spannendsten finden? Na klar die der vermeintlich reichsten Passagiere. Uns perlt mehrmals der Schweiß auf der Stirn angesichts der fordernden Blicke. Aber wir bleiben standhaft. Keine Münze verlässt unsere Portemonnaies.

Info: Das Busticket von Chimoio nach Vilankulo muss bis Maputo durchgelöst werden, auch wenn man auf halber Strecke aussteigt. Der Bus wirft einen in Pambarra raus, von wo man das letzte Stück nach Vilankulo (Stichstraße) mit dem Minibus zurücklegt. Weiterlesen: Chris vom Blog My Travelworld hat einen eigenen Artikel über seine Busfahrt von Chimoio nach Vilankulo geschrieben. Den möchten wir Euch nicht vorenthalten: Horrorfahrt von Chimoio in Richtung Maputo.

 

 

Vilankulo: Was für eine Meereslandschaft!

Es gibt Orte, die in der Unverwechselbarskala ganz oben anzusiedeln sind. Dazu gehört Vilankulo bzw. die Strandszenerie, die sich vor der ruhigen Kleinstadt auftut. Vilankulo beschenkt uns mit einer der faszinierendsten Meereslandschaften, die wir je gesehen haben. Und wir haben viel gesehen.

Der Beach ist ein Traum aus Sand, golden wenn nass, weiß wenn trocken. Bei Ebbe wächst er ins Endlose. Das Meer? Ein Wasserirrsinn in den unterschiedlichsten Blau- und Türkisnuancen. Fast stündlich verändert sich die Szenerie dank der Gezeiten. Das Meer geht und kommt.

 

Zwei Boote in türkisfarbenem Wasser mit Sandbänken
Geht’s schöner? Die Wasserlandschaft von Vilankulo

Menschen laufen durch türkisfarbenes Wasser

 

Sandbänke tauchen auf und verschwinden. Bunte, in der Sonne strahlende Boote dümpeln im Zahngelblau der See. Oder liegen auf dem Sand wie gestrandete Wale. Bei Ebbe waten Männer und Frauen zu den Booten, holen Waren an Land und umgekehrt.

 

Boot in Afrika bei Ebbe

Bunte Boote bei Ebbe an einem Sandstrand

 

Auch wenn Vilankulo (früher Vilanculos) zu den Tourismuszentren des Landes zählt: Der Strand gehört noch immer den Menschen hier. Er ist kein Urlauberstrand mit Liegestuhlreihen und Beachbars. Er ist auch nicht überall der sauberste. Vor Scherben und scharfen Muschelschalen muss man sich in Acht nehmen – wir lassen die Flipflops besser an. Den Jungs, die sich abends bei Ebbe zum Kicken treffen, ist das hingegen ziemlich egal:

 

Jungs spielen Fußball an einem Sandstrand
Fußball am Strand

 

Unterkunftstipp: Eine Unterkunft in erster Reihe mit Blick auf den ganzen Wahnsinn ist Gold wert. Deswegen entschieden wir uns für das Resort Baobab Beach und mieteten uns in einen Bungalow in erster Reihe ein (zu buchen über die bekannten Portale). Die Anlage mit angeschlossenem Overlander-Campingplatz und Restaurant ist gut geführt. Wir verlängerten mehrmals.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Das geschäftig-sympathische Zentrum von Vilankulo liegt etwa einen Kilometer landeinwärts – mal laufen wir, mal nehmen wir ein Tuk-Tuk. Tuk-Tuks gehören zum Straßenbild in Vilankulo.

 

 

Wir sind fast täglich im Marktviertel, irgendwas zu erledigen gibt es immer. Außerdem gefällt uns die Atmosphäre in den Gassen rund um den Mercado.

 

Tuk-Tuks in einer afrikanischen Stadt
Bunt und geschäftig: Marktviertel von Vilankulo

 

Restauranttipps für Vilankulo: Ein herrliches Plätzchen direkt über dem Strand ist die Tropical Bar, in der auch gegrillt wird – egal ob Fisch oder Hühnchen, alles ist sehr lecker. Fantastisch haben wir auch bei Leopoldina’s nahe dem Baobab Resort gegessen. Der Familienbetrieb serviert in einem kleinen Verschlag. Ihr müsst reservieren. Super Meeresfrüchte wie Riesenkrebse! Im Zentrum beim Mercado gefiel uns die Pastelaria Flor: Frühstück, Sandwichs, Tagesgerichte und eine Terrasse fürs Peoplewatching.

 

Paar sitzt beim Bier in einer Strandbar
Bierchen vorm Hühnchen in der Tropical Bar

 

Ausflug zum Bazaruto-Nationalpark

Der Bazaruto-Archipel, seit 1971 Nationalpark, besteht aus einer Reihe von kleineren und größeren Inseln und erstreckt sich etwa sieben bis 20 Seemeilen vor Vilankulo. Der Nationalpark ist ein Naturparadies mit Palmenstränden, Dünenrampen und einer außergewöhnlichen Fauna. Neben Vögeln, Schildkröten, Walen, Walhaien, Mantas und Krokodilen tummeln sich hier die letzten ostafrikanischen Dugongs – friedlich-niedliche Seekühe in Plüschtieroptik.

 

Mann läuft im Sand Lagunenlandschaft
Unfassbar schön und ein Muss im Mosambik-Programm: der Bazaruto-Archipel

 

Wer sich auf den Inseln einmietet, hat in der Regel das Vermögen eines Oligarchen und wird mit dem Helikopter eingeflogen. Doppelzimmer für bis zu 6000 Euro am Tag full-in (teils mit eigenem Butler) sind buchbar. Normalsterbliche können das Inselparadies aber ebenfalls besuchen – Anbieter für Tagesausflüge gibt es in Vilankulo mehrere. Ein solcher Ausflug ist zwar ebenfalls nicht günstig, aber machbar: Je nach Verhandlungsgeschick zahlt Ihr zwischen 85 und 125 Euro pro Nase (inkl. Parkeintritt und Lunch).

 

Mit dem Boot zum Bazaruto-Archipel: kein billiger, aber ein ziemlich spektakulärer Ausflug

 

Ein Boot mit zwei 150 PS-Motoren am Heck bringt uns hinüber nach Bazaruto, der namengebenden Hauptinsel. Dort klettern wir auf mächtigen Dünenbergen umher und relaxen danach im Schatten, bis der Wasserpegel soweit zurückgegangen ist, dass das Two Miles Reef die offene See wie eine Barriere fernhält.

 

 

Eine Stunde lang schnorcheln wir im glasklaren Riffwasser. Uns ist, als wären wir in ein buntes Sea-World-Becken gefallen. Um uns herum Fische, Korallen und Anemonen in allen Farben. Die Mitnahme von Korallen ist übrigens verboten. Grundkontakt ebenfalls. Recht so!

Große Freude auf dem Rückweg nach Bazaruto Island: Wir sehen Dugongs und Delfine!

Nach einem Grillfisch am Strand geht es zum letzten Programmpunkt dieses herrlichen Ausflugs: zum nördlichen Zipfel der Ilha da Benguerra, einer Welt aus Sand.

 

Touristen fotografieren sich an einem weißen Sandstrand
Ilha da Benguerra

 

Von Vilankulo nach Inhambane

Unser nächstes Ziel liegt Luftlinie etwa 200 Kilometer südlich von Vilankulo: Inhambane. Dieses Mal sind wir einem Chapa-Fahrer ausgeliefert. Wir sitzen direkt neben ihm. Die vorderen Plätze sind an sich die komfortabelsten. Andererseits bekommt man die gruseligen Überhol- und Fast-in-den-Graben-Ausweichmanöver intensiver mit.

 

Blick aus einem Autofenster auf Palmenlandschaft
Hier sitzen wir vorne neben dem Fahrer

 

Die zusammengequetschte Meute hinter uns hat mit dem wilden Fahrstil des Motorista keine Probleme. Sie giggelt und schreit wild durcheinander. Irgendjemand erzählt etwas derart Lustiges (vermutlich sind wir das Thema), dass unser ganzes Chapa vor Lachen wackelt.

Unsere Fahrt endet in Maxixe, von wo wir mit der Fähre nach Inhambane übersetzen. Inhambane ist eine friedliche, touristisch wenig frequentierte Kleinstadt, in der es für Fans moderner Architektur ein paar Schmankerl gibt. Die Details haben wir in einem separaten Artikel aufgeschrieben: → Tropenstädtchen mit verblasstem Glanz: Streifzug durch Inhambane.

 

Inhambane: Die gemütliche Kleinstadt lädt zu einem Zwischenstopp auf einer Reise durch Mosambik ein

 

Tofo: In den Sand gesetzt

Zwei Tage später sitzen wir in einem Minibus von Inhambane nach Tofo. Diese Fahrt ist spielend auszuhalten, denn sie ist von überschaubarer Länge (25 Kilometer). Dass unser Chapa zwei Kilometer vor Tofo den Geist aufgibt und streikt, nehmen wir gelassen hin – den afrikanischen Gleichmut haben wir uns mittlerweile angeeignet. Wir gehen zu Fuß weiter. Machen alle anderen schließlich auch:

 

Menschengruppe auf einer Straße, die von Palmen gesäumt ist

 

Der Touristenort Tofo präsentiert sich als eine Häuseransammlung inmitten stattlicher Sanddünen. Es gibt einen Gemüsemarkt, ein paar Minimercados, Bottleshops, Restaurants und Unterkünfte jeglicher Couleur – nur keinen Geldautomat (nur so zur Info).

Das „Zentrum“ bildet eine Ansammlung von witzigen, kioskartigen Bars. Unter der Woche geht es dort beschaulich zu. Am Wochenende jedoch kommen die Locals aus den umliegenden Dörfern, und dann wird hier laut gefeiert. Pick-ups voller Partypeople auf Bierkästen fahren an, die Crowd bechert fröhlich und tanzt zu wummernden Bässen. Die besten Partys gibt es zum Monatsende, sagt Barbetreiber Patrick, an dessen Tresen wir Abend für Abend sitzen:

„Ende des Monats werden die Löhne ausgezahlt und sofort auf den Kopf gehauen. Dann geht es hier richtig rund.“

 

Bunte Kioske
Zentrum des Orts: die Bars von Tofo

 

Tipps für Tofo: Wir wohnten in der Anlage → Paradise Dunes, von deren liebevoll eingerichteten Selbstversorger-Bungalows man wie von einem Hochsitz über immergrüne Büsche hinweg aufs Meer sieht. Jeden Morgen kam ein Fischer vorbei und bot uns Hummer an. Auch empfehlenswert, jedoch knapp zwei Kilometer vom Zentrum entfernt: die → Kumba Lodge mit Pool, Restaurant und in den Dünen stehenden Hütten. Ein Tipp für gutes, günstiges Essen ist das Bambo’s Restaurant neben der Chapa-Haltestelle im Zentrum – allerbester Grillfisch, leckere Matapa. Bei Branko’s aßen wir gute Pizza, außerdem gibt es Fisch vom heißen Stein.

 

 

Die schier unendlichen Strände vor Tofo ziehen sich gen Norden und gen Süden. Der südliche Beach nennt sich Tofinho. Er wirkt rau und untropisch, erinnert eher an die Ostsee oder französische Atlantikstrände.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Die Relikte eines vom Zyklon zerstörten Hotels stehen dort traurig in der Landschaft:

 

Zerstörte Bungalowanlage

 

Gebadet wird vor allem am nördlichen Strand. Im Schatten der Bäume dahinter sitzen mosambikanische Familien und Cliquen im Sand zusammen. Immer dabei: eine Kühlbox voller Bier.

 

Sonnenuntergang an einem tropischen Strand
Am Strand von Tofo

 

Gen Norden wird der Strand immer einsamer. Einmal spazieren wir ihn hinauf bis ins fast zehn Kilometer entfernte Barra, einem jetzt in der Nebensaison fast ausgestorbenen Strandort. Hier gibt es Kokospalmen soweit das Auge reicht.

 

Bungalowanlage mit Strohdächern an einem weißen Tropenstrand
Barra

 

Das einzige offene Geschäft, das wir in Barra sehen, ist ein Schnapskiosk, in dem uns ein junger Mann zwei eiskalte Colas aus dem Kühlschrank angelt. Während wir aufs nächste Gefährt zurück nach Tofo warten – es wird ein Pick-up werden – unterhalten wir uns. Er würde gerne nach Deutschland auswandern, erzählt der junge Mann. „Was willst du dort tun, von was willst du leben?“, fragen wir ihn. „Ich kann Auto fahren“, antwortet er.

 

Mann sitzt an einem Schnapsstand und liest ein Buch
Warten auf den Bus: Wer Mosambik auf eigene Faust bereist, sollte Geduld im Gepäck haben

 

Von Tofo nach Maputo: Von Tofo fährt täglich um 4 Uhr morgens ein Minibus in ca. 11 Stunden nach Maputo.

 

Individuell durch Mosambik: Tipps und praktische Infos

Hinkommen

Die Flüge von Europa nach Maputo sind in der Regel deutlich teurer als die nach Johannesburg. Daher haben wir uns für einen Flug nach Johannesburg entschieden und sind von dort auf dem Landweg nach Mosambik eingereist.

Zwischen Johannesburg und Maputo fahren Busse der Gesellschaften → Intercape und → TransLux. Dauer der Fahrt: neun bis zwölf Stunden. Die Tickets kosten 25 bis 40 Euro.

Einreise

Bei der Einreise nach Mosambik bekommt man ein Visa on arrival, das 30 Tage gültig ist. Ein Rückflugticket und eine erste Unterkunft müssen nachgewiesen werden. Falls sich diesbezüglich etwas ändert, erfahrt Ihr es auf der Seite der → mosambikanischen Botschaft. Achtung: Bei der Einreise ist vor Ort eine Gebühr zu bezahlen (geht mit Kreditkarte), für die man eine Quittung erhält. Wer diese Quittung bei der Ausreise nicht mehr vorweisen kann, bekommt Ärger – also gut aufheben!

Sicherheit

Über aktuelle Sicherheitshinweise solltet Ihr Euch vorab beim → Auswärtigen Amt informieren.

Rumkommen

Wie Ihr in diesem Beitrag herauslesen konntet, ist das Rumkommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Mosambik eine sehr langwierige und unkomfortable Angelegenheit. Ihr müsst viel organisieren und vor Ort checken, einfach mal so ein Ticket im Internet buchen, ist bislang nicht drin. Die Überlandbusse starten prinzipiell zwischen drei und vier Uhr morgens.

Pickup voller Menschen Afrika
Der Transport ist eine Herausforderung in Mosambik

 

Immer wieder werden wir gefragt, ob es möglich ist, Mosambik mit einem Mietauto zu bereisen. Dazu können wir wenig sagen. Wir haben niemanden getroffen, der mit einem Leihwagen unterwegs war. Angesichts der unglaublich schlechten Straßen, der sandigen Pisten (ein wenig Erfahrung mit Allrad-Fahrzeugen sollte man mitbringen), der Polizeikontrollen (Overlander berichteten uns von vielen Schikanen), des Linksverkehrs und der rasenden Lkws und Busse würden wir davon eher abraten. Allerdings hat man ohne eigenes Fahrzeug schlechte Karten, abseits gelegene Orte und Nationalparks zu erreichen.

Reisezeit: Wann nach Mosambik?

Es wird prinzipiell empfohlen, Mosambik während des trockenen, „kühleren“ Winters zwischen Mai und Oktober zu besuchen – dann hat man auch beste Chancen, vorüber ziehende Buckelwale zu beobachten.

Wir selbst waren während der Regenzeit da, diese dauert von November bis April. Zwischen Januar und April kommt die Gefahr von Zyklonen hinzu. Regen sahen wir selbst kaum, dafür war es teils unglaublich heiß und schwül. In anderen Jahren regnet es Hunde und Katzen, dann können Straßen und Pisten schnell überflutet sein, was das Fortkommen erschwert. Aus diesem Grund sind während der Regenzeit viele Nationalparks geschlossen.

Wer nur die Strände Südmosambiks bis auf Höhe Beira bereisen will, sollte vor der Reise die Schulferien in Südafrika und Simbabwe checken – ansonsten kann es voll und teuer werden, denn auch aus den Nachbarländern kommt man gerne zum Urlaub nach Mosambik.

Preise

Ein Lehrer verdient in Mosambik etwa 10.000 Meticais im Monat. 140 Euro. Soviel hebt man als Tourist teils am Tag ab. Soll heißen: Die Lebenswirklichkeit der Touristen unterscheidet sich völlig von denen der Locals.

Generell ist Mosambik wie viele afrikanische Länder für Reisende aus der europäischen Komfortzone nicht gerade günstig: Touristische Dienstleistungen sind meist unverhältnismäßig teuer, zudem hat man andere Ansprüche und zahlt oft auch andere Preise als die Locals.

Insgesamt fanden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis dennoch in Ordnung. Für ein Doppelzimmer (in der Regel mit Bad, oft auch ausgesprochen hübsch) bezahlten wir zwischen 35 und 70 Euro mit Frühstück. Die elfstündige Minibusfahrt von Tofo nach Maputo schlug mit 17 Euro pro Person zu Buche. Ein gutes Essen bekommt man oft für unter zehn Euro. Bier und Schnaps sind ausgesprochen günstig. Wein wird aus Portugal (ab ca. 7 Euro/Flasche) oder Südafrika (absurderweise teuerer!) importiert.

Essen

In den Kochtöpfen trifft Afrika auf Portugal. Die mosambikanische Küche ist wunderbar, wir haben selten besseren Grillfisch und bessere Garnelen gegessen. Muscheln, Hummer, alles da.

Die Gerichte sind einfach, gut gewürzt bis sehr scharf, die Zutaten immer frisch – es kann sogar passieren, dass ein bestelltes Hühnchen frisch für Euch gerupft wird (Geduld mitbringen). Die allgegenwärtigen Beilagen sind ein Erbe der Kolonialherren: Reis und Pommes. Vegetarier sollten sich Matapa merken, einen grünen, sehr leckeren Brei aus Maniokblättern und Kokosmilch.

 

Garnelen und Oktopussalat
Meeresfrüchtefans dürfen sich freuen: Die mosambikanische Küche ist diesbezüglich ein Hit

 

Reiseführer

Für Mosambik gibt es keinen besseren Reiseführer als den des englischen Verlags → Bradt Guides. Das Mosambik-Buch ist zwar nicht mehr das frischeste, aber gut recherchiert und mit vielen Hintergrundinfos versehen.

 

Mehr Mosambik und Afrika hier auf dem Blog

2 Kommentare

  1. oh je….wieder angefixt🙄. Eure Schreibe ist wunderbar, macht sofort Lust nach Flügen zu schauen…Mal sehen… Vielen Dank für den tollen Bericht 😘

    • Liebe Karin,

      freut uns sehr, dass dir der Artikel gefallen hat – wir wissen ja immer nie, wer das hier überhaupt liest. Ja, ist echt ein tolles Land, von den Polizisten und dem Transport mal abgesehen. Aber wer dort eine Reise tut, hat auf jeden Fall was zu erzählen :-D. Liebe Grüße von Gabi und Michael

Wir freuen uns auf Eure Kommentare (E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein