Warum „Big in Japan“? Wie wir auf die Idee kamen, dorthin zu fahren, wo es der Welt bei uns gefällt, lest Ihr hier.
Alte Liebe rostet nicht. Bambärch, wir sind wieder do! Unsere Zungen schmecken Bratwörschd, unsere Nasen riechen Malz. Bis zum Jahr 2000 haben wir in Bamberg gelebt und geliebt, studiert und gefeiert. Und wir haben es genossen.
Doch das Bamberg unserer Tage war trotz seiner vielen Studenten eine altmodische, erzkatholische Oberfränkin, die Ringe unter den Augen trug und manchmal auch in Kittelschürze ging. Die frühe Sperrstunde. Die spießigen Nachbarn. Kirchenglocken wie Donnergrollen, mahnend und streng.
Bamberg im Sommer 2018: Vier Tage nehmen wir uns Zeit für die alte Heimat, treffen Freunde, ziehen als Touristen durch die Gassen. Das Glockengeläut ist gleich geblieben. Doch sonst hat sich viel verändert. Das UNESCO-Welterbe hat sich mit Würde verjüngt. Gleichzeitig avancierte Bamberg zu einem der Big Names unter den Reisezielen US-amerikanischer und asiatischer Touristen. Ist „Big in Japan“ geworden.
Knapp acht Millionen Besucher zählt die Stadt im Jahr, bei einer Einwohnerzahl von knapp 80.000. Es ist voll geworden im Städtchen. In vielen Wirtshäusern ist ohne Reservierung kaum mehr ein Platz zu bekommen. Und so mancher Bamberger ist genervt von den Flusskreuzfahrern, die hordenmäßig in die Altstadt einfallen. Die Unken rufen.
Andere sehen die Entwicklung im Städtchen positiv. Sabine Becht zum Beispiel, die zusammen mit Sven Talaron das Buch „111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss“ geschrieben hat, sagt uns:
„Es ist doch ein Kompliment, wenn andere die eigene Stadt auch schön finden. Und im Vergleich zu Rom und Venedig ist Bamberg doch echt leer.“

Rund um den Dom: Bambergs Allerheiligstes
Apropos Rom: Wie das römische Rom ist auch das fränkische Rom auf sieben Hügeln erbaut. Auf jedem Hügel eine Kirche, ein Kloster oder eine Burg.
Auf dem bekanntesten thront der Dom, das viertürmige Wahrzeichen der Stadt, ein Prachtbau der Romanik. Sein Inneres war dereinst vollständig ausgemalt. Heute gehört es eher zur nüchternen Sorte. Einen Eyecatcher aber gibt es: den berühmten „Bamberger Reiter“, einen Sandsteinjüngling mit gelocktem Pagenkopf auf einem Pferd.

Am Abend, wenn Funzellaternen das Kopfsteinpflaster bescheinen, ist das Eck rund um den aristokratischen Domplatz ein Traum. An den Platz grenzt auch die Alte Hofhaltung, wo Szenen für „Die drei Musketiere“ gedreht wurden und heute das → Historische Museum untergebracht ist.
In dem wunderschönen Renaissancegebäude wohnten einst die Bischöfe, bis sie im frühen 17. Jahrhundert ein paar Türen weiter in die prächtige → Neue Residenz zogen. Die Neue Residenz umgibt ein Rosengarten mit herrlichem Blick auf die Stadt, Touristen schießen hier kitschige Erinnerungsfotos.

Vom Domberg zum Apfelweibla
Bamberg ist ein bewohntes und belebtes Gesamtkunstwerk, kein totes Freilichtmuseum. Wir spazieren durch Gassen von fast schon puppenstubenhafter Perfektion: Geranienidylle, Häkelgardinen an den Fenstern, Keramik auf den Simsen, davor dösende Katzen auf Holzbänken.
Wir passieren die Obere Pfarre, wie die Kirche Unserer Lieben Frau am Kaulberg im Volksmund genannt wird. Außen trutzig-gotisch, innen ein barockes Glanzstück, in dem die Putten tanzen. Ein von Kerzenlicht beschienenes Stuck-Träumla, das auch Atheistenherzen erweicht. Allmächd!

Auf dem Weg zum Stephansberg geht es durch die Eisgrube. Am berühmtesten Türknauf der Stadt vorbei, dem Apfelweibla, verewigt in E. T. A. Hoffmanns Erzählung „Der goldne Topf“. Ein Altfrauengesicht mit Pausbacken und Kartoffelnase. Das Original (heute im Historischen Museum) kannte der romantische Dichter, der von 1809 bis 1813 in Bamberg lebte. Hinter der Tür in der Eisgrube 14 wohnte sein Zechbruder und späterer Verleger Carl Friedrich Kunz. Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns Wohnung am Schillerplatz ist heute eine Gedenkstätte, das → E.T.A. Hoffmann-Haus.
Keller-Crawling
Uns zieht es auf den Keller! Warum es auf den Keller heißt? Unten in den Kellern, in den alten Stollen, lagerte und gärte das Bier vor der Erfindung des Kühlschranks und zum Teil noch heute. Darüber, also auf die Keller, bastelten sich die Bamberger die schönsten Biergärten der Welt. Und da es im Stadtbereich noch heute elf Brauereien und im Umland gar 60 gibt, ist die Region voller Keller.
Das für uns großartigste Bier der großartigen Bamberger Biere gibt es auf dem → Spezial-Keller, kurz Spezi-Keller. Ein bernsteinfarbenes Engelsgetränk mit rauchigem Geschmack. Dazu isst man am besten einen Ziebeleskäs’: einen quarkigen Hüttenkäse mit Zwiebeln, Schnittlauch und Zitrone. Saugut!

Auch japanische Touristen lieben das Spezi. Über keinen anderen Bamberger Keller gibt es auf tripadvisor.jp mehr Lobeshymnen. HK1954 schreibt zum Beispiel:
„、最初は断ったのですが、ジョッキ(500ml)半分でも頼めるからと薦められたため、ついもう半杯頼んでしまいました。いかにもドイツらしい雰囲気のビアレストランですし、値段もとてもリーズナブルなので、すごくお勧めです.“
Für Japaner geht nichts über ein Rauchbier. Ein Bamberger Wirtshaus, das kein Rauchbier ausschenkt, ist für manchen Japaner ein Scheiß-Wirtshaus. In Japan bekommt man übrigens auch Rauchbier! In Fujikawaguchiko etwa eineinhalb Fahrstunden westlich von Tokio braut die Brauerei → Sylvans ein Rauchbier nach Bamberger Vorbild, das Fujizakura Heights Rauch. Und falls Ihr mal in Tokio seid, könnt Ihr der Craft Beer Bar →Pigalle einen Besuch abstatten. Es hat fast immer ein Bamberger Rauchbier auf Lager und stellt lustige Videos ins Netz:
Vom Spezi wechseln wir auf den Keller der Brauereigaststätte → Greifenklau mit herrlichstem Altenburgblick. Wir treffen alte Freunde auf ein paar Seidla „U“ (= Ungespundetes = untergäriges Bier mit wenig Kohlensäure). So lecker!
Auf dem Heimweg fallen wir allesamt vom Rad, bis auf einen, den trinkfesten Feuerwehrmann. Am nächsten Tag holen wir, mit Gesichtern wie das Apfelweibla, Pflaster und Schmerzgel aus der Apotheke (= Abo-deng). Die Abo-dengerin: „A dybbische Dourisdenkrankheit. War’s as Schlenkerla?“ „Nö, as Greifenklau! Ins Schlenkerla gehen wir morgen.“ Zum Glück verkneift sie sich das Zitat des Mundartdichters Gerhard C. Krischker:
„A ächtä Bambärcher geht halt auf sein Källa, bis er schbeid!“
Vom Gabelmo zum Alten Rathaus
Samstagmorgen auf dem Grünen Markt beim Gabelmo (= Gabelmann = ein bronzener Neptun aus der Barockzeit). Bauern und Nicht-Bauern verkaufen Bamberger Hörnla, die kleinen krummen Salatkartoffeln, fränkische Beeren, Steinpilze und „Brot wie früher“. Dazu Stände mit Blumen und Schnickschnack.

Ums Eck liegt die Austraße, eine Cafémeile, die direkt zur Uni führt. Für uns Nostalgie pur! „Weißt du noch?“ „Hier war doch…“ Fast 13.000 Studenten sind heute an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg eingeschrieben, hören ihre Vorlesungen in schnörkeligen historischen Gebäuden. Wir haben hier gerne studiert. Und viele Nachmittage im Café Müller an der Austraße verbracht: ein zeitloses, lässiges Kaffeehaus mit Thonetstühlen, Spiegeln und Zeitungshaltern. Nur der Geruch ist ein anderer. Wir kennen den Ort noch im Zigarettennebel, mit überquellenden Aschenbechern auf den Tischen.

Nur 100 Meter weiter überspannt die Untere Brücke den Linken Regnitzarm. Studenten treffen sich hier zum Flaschenbier-Sundowner. Flussabwärts liegt Klein-Venedig, eine ehemalige Fischersiedlung. Wenn wir das Wörtchen pittoresk nicht so schrecklich fänden, würden wir Klein-Venedig durchaus pittoresk nennen. Windschiefe Fachwerkhäuschen mit roten Herzen auf den Fensterläden, liebevoll gepflegte Gärten und pontonartige Terrassen, die in der Regnitz dümpeln – der Traum vom Schönwohnen.
Nur leisten kann sich das heute kaum einer mehr. Wohnen ist ein heikles Thema geworden in der Bilderbuchstadt. In den vergangenen zehn Jahren ist Bamberg um 7000 Einwohner gewachsen, und das macht sich auf dem Immobilienmarkt bemerkbar.

Flussaufwärts erhebt sich das Alte Rathaus, das im 15. Jahrhundert mitten in den Strom gebaut wurde. Ein Haus mit bunten Fresken und Fachwerk, errichtet auf Pfählen. Very fairytale. Mittendurch führt die Obere Brücke, auf der die Selfiestangen der asiatischen Touristen duellieren. Am Obstmarkt auf dem Weg zur Brücke: Cafés, Teehaus, Geschenke-Lädla. Als wir studierten, gab’s hier, in allerbester Innenstadtlage, auch noch eine Filiale des Discounters Norma.

Sandstraße: Rauchbier und Frankenwein
Wenn die Stadt ihr schwarzes Abendkleid trägt, zieht es alle in die Sandstraße. Heute mehr als zu unseren Zeiten, als die Sandstraße noch eine gut befahrene, etwas prollige und etwas angeranzte Ausgehmeile war. Heute spazieren wir eine schmucke gepflasterte Fußgängerzone entlang, in der man im Sommer bis Mitternacht draußen sitzen kann.
Neben ein paar Bars und Clubs residiert hier auch das berühmte → Schlenkerla. Das Fachwerkhaus mit grünen Fensterläden ist die ewige Konstante im Bamberger Nachtleben – seit 1678. Das dunkle Bier mit dem Geschmack von geräuchertem Schinken (!) trinkt man draußen auf dem Gehweg genauso wie im urigen Inneren: knallgrüner Kachelofen, schwere Balkendecke, Geweihe und dunkle Holzstühle. Einsame Stammtrinker sitzen bierernst vorm Bierglas. Touristen versuchen auf Englisch zu bestellen. Mit einem halbfreundlichen „Bittschee!“ bekommen sie ihr Geräuchertes vor den Latz geknallt.

Danach treffen wir uns mit unserer alten Freundin Martina in der Weinstube Pizzini nur ein paar Schritte weiter. Wir haben zusammen studiert. Wir gingen, sie blieb. Und würde nie mehr irgendwo anders wohnen wollen als in Bamberg. Ob sie genervt sei von dem ganzen Touristengedöns, fragen wir auch sie.
„Nö. Ich bin da mitgewachsen. Und die Bamberger suchen sich schon ihre Nischen.“
Die Weinstube Pizzini liegt zu zentral, um eine Nische zu sein. Aber das macht nichts. Hier trafen wir uns schon vor über 20 Jahren. Damals brachte uns noch die legendäre Betreiberin Wally Mück, eine freundliche, handfeste Dame, die Frankenweinschoppen an den Tisch. Wally starb 2016 im Alter von 94 Jahren. Heute ist das Pizzini ein nestwarmes, instagramtaugliches Hipsternest. Mit einer Bedienung, die an Beth Ditto erinnert. Mit Weinschorlen in Halbliterbiergläsern. Und mit finnischem Grunge aus den Boxen.
Vergangenheit flirrt aber noch immer durch die Luft in dem bis unter die Decke mit Erinnerungen vollgestopften Lokal. In dem ehemaligen Künstlertreff soll sogar Ulrich Tukur in die Tasten gehauen haben. Ob das stimmt, ist uns jetzt gerade mal wurscht.

Reisetipps Bamberg
Essen und Trinken in Bamberg
Schnitt: Wenn kein ganzes Bier mehr ins Bäuchla passt, bestellt man einen Schnitt (Hälfte Bier, Hälfte Schaum). Ein Schnitt darf aber nicht als erstes Bier geordert werden!
→ Wilde Rose Keller, ganz oben am Buckel, also schön Puste mitbringen! Ein Oschi von einem Biergarten mit 1500 Plätzen und trotzdem meist voll. Hier darf man sich sein Picknick selbst mitbringen, nur die Getränke holt man am Ausschank. Fröhliche Tischgemeinschaften sitzen dort allabendlich zusammen, mit Schüsseln voller Leckereien auf karierten Tischdecken und süffigem Kellerbier in grauen Tonkrügen.

→ Spezial-Keller, das sanfte Rauchbier ist schlicht grandios, nur ca. 6000 Hektoliter werden pro Jahr gebraut. Zu Semmelknödel mit Pfifferlingssauce oder Ziebeleskäs’ gibt’s einen genialen Bambergblick. Überaus urig ist auch die Brauereigaststätte Spezial im Zentrum, mit super Bratenküche und Zimmervermietung.
→ Brauereigaststätte Greifenklau, auch hierher geht’s erstmal ein ganzes Stück bergauf. Drinnen die gute alte Wirtshaus-Atmo, draußen herrlicher Biergarten mit Burgblick. Klasse hausgebrautes Bier. Auf der Karte kaum ein Diätgericht, dafür Innereien und blaue (!) Gelbwurst.
→ Klosterbräu, wir lieben die Biere dieser Brauereigaststätte im Herzen der Altstadt. Sie heißen je nach Farbe Bräunla oder Schwärzla. Dazu gibt’s Schweinebraten mit Wirsing (Würsching), Schnitzel und Schäuferla. Kein Quatsch mit Sauce, sondern ziemlich gut. Aber viele Touristen!
Fischerei, zur Abwechslung mal eine Weinwirtschaft, in der es aber klar auch Bier gibt. Lauschiger Innenhof, gute Brotzeiten. Tägl. (außer Mo) ab 18 Uhr. Fischerei 15, Tel. 0951/25013.
→ Schlenkerla, siehe oben. Hier muss man einfach mal gewesen sein.

Nur trinken in Bamberg
Schwarzes Schaf, die stilvoll-schummrige Cocktailbar im Vintage-Stil ist nicht irgendeine Bar, sondern eine der spannendsten Deutschlands. Chef-Mixer Sven Goller wurde 2017 zum besten deutschen Bartender gekürt. Spezialität: „Smoke upon the hill“ mit Schlenkerla-Urbock und „Bamberger Siebenhügeltropfen“. Tägl. ab 19 Uhr. Schranne 7.
Trinken und essen auf dem Land
Die vielen Keller draußen vor den Toren Bambergs reichen für ein halbes Leben. Hier nur eine klitzekleine Auswahl.
→ Gasthof Melber, in Höfen 8 km südlich von Bamberg. Gemütlicher Biergarten, klasse Rouladen und die besten Semmelknödel weit und breit. Dazu das süffige Bier der Bamberger Brauerei Fässla. Schön ist die Anfahrt mit dem Rad: zuerst durch den Stadtpark Hain nach Bug, dort in den Bierkrugweg (!) und dann durch den rauschenden Wald.

„Der Bierkeller ist niemals nur die Kulisse sommerlicher Geselligkeit, auf den Keller zu gehen ist ein fränkisches Lebensgefühl“ (Sabine Becht und Sven Talaron)
Schrauder Keller, 7,5 km südlich von Bamberg bei Pettstadt. Schattiger Keller mit Bier aus dem nahen Buttenheim. Nur bei gutem Wetter geöffnet. Tel. 0178/4121658.

→ Felsenkeller, in Roßdorf am Forst 10 km südöstlich von Bamberg. Einer der schönsten Bierkeller im Landkreis, natürlich mit Bier aus der eigenen Brauerei. Die Brotzeiten werden aus einem Fenster im urigen Fachwerkhäuschen gereicht. Idyllischer wird’s ned!
→ Brauerei Hummel, mitten in Merkendorf 11 km nordöstlich von Bamberg. Wirtsstube und Hinterhof sind nicht ganz so prickelnd, dafür gibt’s originelle Sachen, die lustig machen, Brauer-Eisbecher mit Bockbier-Apfelstücken zum Beispiel. Die Biere heißen Räucherla oder Räucherator.

Nicht verpassen in Bamberg
Das Hainbad! Mitten im Hain, dem eleganten, mit uralten Bäumen bestandenen Stadtpark, befindet sich das idyllisch an der Regnitz gelegene, schwer nostalgische Hainbad. Es wurde bereits 1935 eröffnet und gehört zu den schönsten Flussbädern Deutschlands.

→ Hopfengarten Bamberg! Im Osten Bambergs, gefühlte 1000 Kilometer entfernt von den Touristenscharen des historischen Zentrums, baut man in der Gärtnerei Emmerling schon seit 100 Jahren Hopfen an. Mit diesem Hopfen veredelt man hiesige Biere und kreiert zudem ganz neue, hipstereske Sorten wie Minzbier und Chilibier. Es gibt Führungen und übers Jahr verteilt witzige Veranstaltungen – wir waren zum Beispiel beim Hopfenzupferfest.

Calderón-Festspiele! Die Open-Air-Theatertage in der atmosphärischen Alten Hofhaltung auf dem Bamberger Domberg im Juli sind großartig. Sichert Euch → hier rechtzeitig Karten!
Symphoniker anhören! Nicht nur das Bier hat Bamberg weltberühmt gemacht, auch die Symphoniker. In über 60 Ländern sind sie aufgetreten und allein 14-mal durch Japan getourt (zuletzt 2018). Tickets gibt es → hier.
Einkaufen in Bamberg
→ Bullani, Schiebermützen aus Tweed, made in Bamberg. Zeitlos und hip gleichzeitig – so hip, dass wir die Teile auch schon in Berlins Kastanienallee gesehen haben.
→ My Täschle, Lydia Maier häkelt süße bunte Täschchen und Taschen, vom Kosmetiktäschle bis zum Handytäschle, und dazu zuckersüße Bam-Bären.

→ Bäckerei Seel, beim Traditionsbäckerei gibt’s geniale Bamberger Hörnla (in diesem Fall keine Kartoffeln, sondern Croissants) – und zwar seit 1427! Ums Eck verkauft die → Metzgerei Liebold den besten Leberkäs’ wo gibt, auch im Weckla zum Mitnehmen. Außerdem: Zwetschgenbames, über Zwetschgenholz geräucherter Rinderschinken.
→ Mohrenhaus, ein duftendes Haus voller Tees und anderer schöner Dinge. Im Eingangsbereich eine klassizistische Ladeneinrichtung. Gibt es schon seit über 30 Jahren.
Bamberg ist zudem eine Hochburg des Antiquitätenhandels. Zig Läden (geballt in der Karolinenstraße) locken Besucher und Sammler aus aller Welt – insbesondere zu den → Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen im August und zum → Antikmarkt am 3. Oktober.
Übernachten und Camping in Bamberg
Es gibt viele nette, zentral gelegene Adressen. Etwas Besonderes ist für uns das → Hotel Villa Geyerswörth – ein Ort, an den wir uns mit Wehmut zurückerinnern. Das zentrale Vier-Sterne-Haus besteht aus mehreren Gebäudeteilen, unter anderem einem historischen Stadthaus zum Kanal hin. Dort, im ersten Stock des einst überaus abgetakelten Gebäudes, hat Michael gewohnt, bevor wir aus Bamberg wegzogen. Die Zimmer sind komfortabel, aber ziemlich konventionell. DZ ab 180 Euro. Hier ein Vergleich: Links seht Ihr die Villa zu Michaels Zeiten (fotografiert im Jahr 2000), rechts im heutigen Zustand.
→ Campingplatz Insel, der absolut idyllisch an der Regnitz gelegene Campingplatz in Bug (ca. 4 km südlich von Bamberg) gehört für uns zu den schönsten Plätzen Deutschlands. Sehr freundlich geführt, Top-Sanitäranlagen. Mit dem Rad ist man schnell in der City. Auch Nichtgäste dürfen auf die wunderbare Terrasse des angeschlossenen Restaurants.
Lesen
Sabine Becht und Sven Talaron führen in ihren → 111 Orten, erschienen im Emons Verlag, eloquent und kenntnisreich durch Bamberg – auch in Ecken, die Touristengruppen nicht zu sehen bekommen, selbst vor die eigene Haustür…
Big in Japan – warum diese Reihe?
„Oh, Germany is so lovely. We’ve been to the Rhine Valley, to Bacharach, Rothenburg and to Munich on our way from Amsterdam to Rome. We enjoyed it so much.“
Ja, das waren die Worte der pagenköpfigen Frau aus Japan. Wir hatten am Flughafen kurz auf ihr Gepäck aufgepasst, was der Auslöser für unseren Smalltalk war. Sie ging zum Boarding, wir blieben mit Fragezeichen im Gesicht zurück.
„Wo war die? In Karabach? In Bacharach? Wo soll denn das sein?“
Ja, so kam der Gedanke, einmal all die Städte und Orte in Deutschland abzufahren, die sich die Welt bei uns anschaut, und die wir – Asche über unser Haupt, wie im Falle Bacharachs am Mittelrhein – erst einmal googeln mussten. Nicht, dass wir noch niemals am Rhein gewesen wären. Michael war gar schon auf der Loreley, als Iggy Pop dort spielte. Aber das ist über 30 Jahre her, und da war das Obere Mittelrheintal noch nicht auf der UNESCO-Welterbeliste verzeichnet. Seit dieser Begegnung versuchen wir unsere Lücken in Sachen Deutschland zu stopfen. Wollen dahin, wo es der Welt bei uns gefällt. Wollen dem Klischee-Deutschland hinterherfahren.
Mit Rothenberg ob der Tauber haben wir begonnen, lest mehr dazu → hier. Folgende Fortsetzungen sind geplant:
Big in Japan Teil 3: Bacharach
Big in Japan Teil 4: Metzingen
Big in Japan Teil 5: Neuschwanstein
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