Nach São Miguel zum Baden? Wer nur wegen Sonne, Strand und Meer auf die Azoren fliegen will, hat mit São Miguel definitiv das falsche Ziel vor Augen. Da gibt es bessere Atlantikinseln zum Beachen. Wie die gesamten Azoren kennt auch São Miguel keine Strände im XXL-Format mit wiegenden Palmen dahinter. Von der Sonnenscheingarantie ist ganz zu schweigen. Und die Brandung lässt Surfer begeistern, Schwimmer weniger.

Doch schlecht sind die Strände São Miguels nicht. Sie gehören mit denen von Faial und Santa Maria zu den besten der Azoren. Baden kann man an der rauen Küste auch in geschützten Pools und im Inselinneren in warmen Quellwasserbecken. Nur bei den Seen gibt’s einen dicken Haken: Sie sehen zwar verführerisch aus, haben aber wegen Überdüngung oft eine miserable Wasserqualität. Baden ist in den meisten Seen verboten.

 

Dunkler Lavastrand
Baden auf Sao Miguel: Die Praia de Santa Bárbara (übrigens auch unser Titelbild) gehört zu den schönsten Stränden der Azoreninsel

 

SÜDKÜSTE

Die Südküste São Miguels zwischen Ponta Delgada und Vila Franca do Campo gehört zu den am dichtesten besiedelten Küstenabschnitten der Insel. Dementsprechend ist auch die Handtuchdichte in diesem Eck höher als anderswo.

 

Wo Ponta Delgada baden geht: São Roque und Livramento

In Ponta Delgada flirten die Teenies im großen Freibad und springen davor ins Hafenbecken. Das war’s aber auch schon mit Baden in der Inselmetropole.

Die nächsten Strände befinden sich ein paar Kilometer östlich der Stadt in São Roque und Livramento. Ganz hübsch ist die Praia de São Roque, über die fotogen die Pfarrkirche blickt:

 

Kirche blickt über einen Sandstrand
Strand mit Kirche: Areal Grande bei São Roque

 

Der Strand von Livramento nennt sich Praia do Pópulo. Auch die Kiter schätzen ihn. Dort findet Ihr eine nette Bar. Nachteile der stadtnahen Strände: Sie sind an Sommerwochenenden gnadenlos überlaufen. Auch staut sich auf der Küstenstraße direkt dahinter oft der Verkehr.

 

Kitesurfing Sao Miguel
Praia do Pópulo

 

Caloura: Pool oder Beach?

Caloura ist ein bezaubernder Ort, eine Mischung aus edler Sommerfrische mit Villen samt ausladenden Gärten und kleinem idyllischem Hafen. Hier lässt es sich aushalten, nicht nur im gemütlichen Barrestaurant über dem Meer, sondern auch in einer netten Unterkunft, egal ob Hotel oder Ferienwohnung. In der geschützten Felsbucht beim Hafen gibt es einen kleinen Meerwasserpool, in dem vor allem Kinder plantschen.

 

Pool in einem Hafen
Cooler Pool im Hafenbecken von Caloura

 

Wer lieber Sand durch die Finger rieseln lässt, fährt in den Westen Calouras zur Bucht Baixa da Areia. Ein Träumchen. Snackbar und Sanitäranlagen? Alles vorhanden!

 

 

Água d’Alto: Im Liegestuhl dem Atlantik lauschen

Beim Örtchen Água d’Alto erstrecken sich mehrere Sandstrände, darunter einer der weitesten São Miguels – was aber auch nicht allzu viel heißen soll. Er nennt sich Praia de Água d’Alto. Hier bekommt Ihr all das, was ein Urlaubsstrand so haben sollte: Liegestühle und Sonnenschirme, eine trubelige Strandbar und ein klotziges Hotel, das dem Auge wehtut. Außerdem: Rettungsschwimmer während der Saison.

 

Bastsonnenschirme an einem leeren Strand
Saisonende an der Praia de Água d’Alto

 

Netter finden wir die nahen kleineren Sandstrände, wie Prainha westlich der Praia de Água d’Alto. Oder die Praia da Pedreira und die Praia do Degrado zu Füßen des Örtchens Água d’Alto.

 

Zwei Leute an einem Strand

 

Vila Franca do Campo: Stadtsträndchen mit Aquapark

Vila Franca do Campa ist ein authentisches Azorenstädtchen mit einer kleinen touristischen Infrastruktur. Keine 5000 Menschen leben hier. Der Hausstrand nennt sich Praia Vinha d’Areia. In der Nebensaison ist er ganz nett. In der Hochsaison sorgt der Aquapark dahinter für Geschrei – zuletzt war er aber mal wieder geschlossen.

Keinesfalls ignorieren solltet Ihr das vorgelagerte Inselchen Ilhéu de Vila Franca, das vulkanischen Ursprungs ist. Ein grüner, kreisrunder Kratersee bildet dort einen natürlichen Pool – ein ganz besonderer Badespot. Im Sommer fahren Boote zur Insel. Da das Inselchen von oben am spektakulärsten aussieht, zeigen wir Euch am besten mal dieses Drohnenvideo des Youtubers mouped. Großartig, oder?

 

 

Praia d’Amora: Kein Strand der Liebe

Wer hier gleich an Sex on the Beach denkt, der hat falsch assoziiert… Bei der schönen Praia d’Amora handelt es sich nämlich nicht um einen „Strand der Liebe“, sondern um einen „Strand der Maulbeere“.

Der Fußweg hinab zu dem schmalen dunklen Sandstrand beginnt östlich der Siedlung Ponta Garça. Da die Azoreaner selten Strände aufsuchen, die sie nicht direkt mit dem Auto anfahren können, hat man den Beach selbst in der Hochsaison oft für sich alleine.

 

Dunkler Sandstrand vor Klippen
Praia d’Amora

 

Praia do Fogo: Traumbucht bei Ribeira Quente

Wenn die Sonne scheint, leuchtet das Wasser vor dem Fogo-Strand so intensiv, als hätte jemand eine Lichtanlage darunter installiert. Dann solltet Ihr ganz schnell den Bikini aus der Tasche kramen und Euer Handtuch unter einem der hübschen Bastschirme ausbreiten.

Beach Day, Baby!

Zudem ist der Atlantik hier nicht ganz so chilly wie anderswo. Der Grund: Heiße Quellen knapp unterhalb des Strands versprechen insbesondere bei Ebbe ein warmes Bad. Unser Vorschlag für danach: Pommes in der Strandbar oder Sardinen im Restaurante Costaneira an der Uferstraße.

 

Strand mit Bastschirmen und türksifarbenem Wasser
Einer der schönsten Strände São Miguels: Praia do Fogo

 

OSTKÜSTE

Der dünn besiedelte Inselosten wird von Touristen deutlich weniger besucht als der Rest São Miguels, was auch an den vergleichsweise wenigen Unterkünften liegt. Die Gegend ist wunderschön, mit hohen Bergen im Inselinneren, tiefen Tälern und steilen Klippen zum Meer hin. Für Strände bleibt wenig Raum. Hier unsere beiden Badetipps für die Region:

 

Praia Lombo Gordo: Strand der fetten Lende

Sandstrand zwischen hohen Klippen

 

Die Praia Lombo Gordo, der „Strand der fetten Lende“, ist der einzige Sandstrand des Inselostens, dafür aber einer von der Bilderbuchsorte. Wenn er denn da ist und nicht gerade wieder den Abgang gemacht hat. Es gibt nämlich Jahre, auf denen man hier nichts anderes als riesige Kieselsteine vorfindet. In anderen Jahren wiederum ist der Strand ideal, um seine fette Lende darauf zu betten. Dann nämlich sieht er so aus:

 

Hier Da Dort in Strand geschrieben
Hier Da Dort am Strand von Lombo Gordo

 

Achtung, die Anfahrt zum Strand ist abenteuerlich. Es geht steil bergab, später muss man noch ein Stück zu Fuß gehen.

 

Der Pool beim Miradouro do Salto da Farinha

Der Inselosten bietet eine ganze Reihe von wunderschönen Aussichtspunkten samt Picknickplätzen mit Grill. Einer davon ist der Miradouro do Salto da Farinha etwa einen Kilometer östlich des Dorfes Salga. Im Schatten kleiner Hütten und mit Blick auf einen Wasserfall lässt es sich herrlich grillen.

Unter dem Aussichtspunkt liegt eine Kiesbucht. Der Einstieg ins Meer ist aufgrund der großen, spitzigen Steine kein Vergnügen. Das wird wohl auch der Grund gewesen sein, weswegen man einen kleinen Planschpool bastelte, in den sich eine Süßwasserquelle ergießt. Ein ungemein idyllisches Plätzchen für Stillesucher – häufig ist die Bucht so einsam wie auf unserem Foto:

 

Kiesbucht mit Minipool

 

DAS TAL VON FURNAS

Der bukolische Kraterkessel von Furnas zählt zu den Höhepunkten São Miguels. Mittendrin ein idyllischer See und der gleichnamige Ort, eine Mischung aus Bauerndorf und Thermalort.

 

Kraterkessel mit See und Städtchen
Blick ins Tal von Furnas

 

In Furnas sprudeln heiße Quellen und dampfen Fumarolen. Ihr könnt im warmen Wasser chillaxen oder durch weitläufige Parks wandeln. Furnas ist für uns einer der ungewöhnlichsten und schönsten Orte Europas, auch wenn er tagsüber mittlerweile gut überrannt wird. Uns geht das Herz schon auf, wenn wir nur an Furnas denken. Hier die schönsten Badespots im Örtchen:

 

Terra Nostra Park: In Nostalgie baden

Der wunderschöne Terra-Nostra-Park wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom Orangenbaron Thomas Hickling angelegt. Fast 2500 oft exotische Bäume befinden sich auf dem zwölf Hektar großen Areal.

 

Mann badet in einem Pool mit braunem Wasser
Für uns der schönste Pool der Welt: Becken im Terra-Nostra-Park

 

Und mittendrin ein Pool, wie es ihn nur einmal gibt. Wir hoffen schwer, dass er nie restauriert wird. Never ever. Das Wasser des teichgroßen Schwimmbeckens ist konstant 38 Grad warm und rostbraun. Was manche verstörte Besucher als „Brühe“ bezeichnen, ist für uns ein Badetraum. Mit dickerem Geldbeutel kann man sich im Hotel nebenan einmieten und den Pool auch außerhalb der Öffnungszeiten für die Otto-Normal-Tourist*innen benutzen.

Mehr Infos über den Park findet Ihr hier. Zieht bloß keine hellen Badeklamotten an!

Einen schönen Beitrag über Furnas und den Terra-Nostra-Park lest Ihr auch auf dem Blog Sirenen & Heuler: Azorenhoch im Garten Eden

 

Pool mit rotem Wasser und Wasserspeier

 

Poça da Dona Beija: Vom Liebesnest zum Bade-Hotspot

Früher gab es hier nur ein natürliches, grottenartiges Becken, das über Generationen hinweg gewissermaßen die Rücksitzbank der Liebespaare von Furnas war. Heute gibt es am rostbraunen Bach mehrere ummauerte Badebecken. Dafür zahlt man Eintritt und muss zuweilen auch ein wenig Schlange stehen.

Ein Bad im 39 Grad warmen Wasser ist aber auch hier herrlich, insbesondere am späten Abend, wenn der Terra-Nostra-Park bereits geschlossen hat. Mehr Infos zur Poça da Dona Beija findet Ihr hier.

 

Menschen in einem Pool
Poça da Dona Beija

 

Poça da Tia Silvina: Wellness für müde Wanderfüße

Mann hält Füße in dampfendes Becken
Poça da Tia Silvina

 

Zur Poça da Tia Silvina gehen wir in der Regel nach einem anstrengenden Wandertag. Die Füße im Becken und ein kleines Bierchen in der Hand ist für uns der Nonplusultra-Feierabend nach einer Wanderrecherche. Das Areal im Zentrum von Furnas ist frei zugänglich. Doch Achtung: Fühlt vorsichtig vor! An manchen Stellen beträgt die Wassertemperatur nämlich bis zu 50 Grad!

Hinweis: Im schönen Lagoa das Furnas darf zur Zeit nicht gebadet werden. Der See war vor einigen Jahren wegen Überdüngung der umliegenden Weiden schon kurz vor dem Umkippen. Daraufhin wurden Maßnahmen zur Rettung des Sees eingeleitet. In ein paar Jahren, so hofft man, wird ein Bad vielleicht wieder möglich sein.

 

Kirche an einem See
Idylle pur, aber leider nur zum Angucken: Lagoa das Furnas

 

NORDKÜSTE

Ein paar schöne Sandstrände sind an der Nordküste São Miguels zu finden, dazu ein Badewasserfall im bergigen Hinterland von Ribeira Grande, der zweitgrößten Stadt der Insel.

 

Praia da Viola: Hinwandern oder hinfahren?

Der schönste Weg zur dunklen Sandbucht Praia da Viola ist der Wanderpfad von Maia entlang der Küste. Rund eine Stunde seid Ihr auf diesem aussichtsreichen, gut markierten Wanderweg unterwegs. Eine klare Empfehlung!

Fußfaule fahren mit dem Auto bis zum Parkplatz oberhalb der Bucht, müssen dann aber trotzdem noch etwa zehn Minuten auf einem Treppenweg hinab zum Strand laufen. Dabei geht es vorbei an zwei aufgegebenen Mühlenruinen und einem Wasserfall. Achtung: Bei Ebbe ist der Strand recht groß, bei Flut eher schmal!

 

Häuserruine über einem dunklen Strand
Praia da Viola

 

Die Strände bei Porto Formoso: Beach und Burger

Westlich des Fischerstädtchens Porto Formoso laden zwei hübsche Badestrände auf eine Pause ein: die Praia Ilhéu und die Praia dos Moinhos. Uns gefällt die Praia dos Moinhos besonders gut. Der Strand ist von Klippen umgeben. Die meisten der wenigen Häuser in der kleinen Bucht sind malerisch ineinander verschachtelt.

Das Surplus der Praia dos Moinhos ist die Snackbar O Moinho über dem Strand, die um eine alte Wassermühle herum gebaut wurde. Die freundlichen Betreiber servieren gute Burger, in der Saison gibt’s zudem frischen Fisch.

 

Dunkler Strand mit starken Wellen

 

Ribeira Grande: Arschbomben vom Sprungturm

Auch wenn Ribeira Grande die größte Stadt an der Nordküste São Miguels ist, so ist es doch noch immer ein beschauliches Städtchen. Hier kann man ein paar Museen besuchen, einen Galão in einem Altstadtcafé trinken. Oder sich ans Meer legen.

Allerdings hat der Hausstrand Monte Verde gleich zwei Probleme: Erstens gehört er zu der Sorte azoreanischer Strände, die hin und wieder mal für Monate verschwunden sind. Zweitens riecht es hier manchmal recht unfein: Ribeira Grande scheint zuweilen sein Abwasser nicht richtig im Griff zu haben…

Kein Wunder also, dass man sich etwas weiter ein großes Freibad geleistet hat, eines mit dem herrlichsten Atlantikblick wo gibt. Dort allerdings toben sich vornehmlich die Teenies aus. Dem lautstarken, schwer testosterongesteuerten Spektakel rund um den Sprungturm schauen wir gerne zu. So sieht das aus:

 

Frau springt vom Sprungturm in eine Pool am Meer
Freibad mit Atlantikblick: Ribeira Grande

 

Caldeira Velha: Badewasserfall im Inselinneren

Hinter Ribeira Grande geht es hoch in die Serra de Água de Pau, ein vulkanisches Bergmassiv, das die Nord- von der Südküste trennt. Ein Panoramasträßchen überwindet den Höhenzug. Fünf Kilometer südlich von Ribeira Grande passiert das Sträßchen Caldeira Velha. So nennt sich ein von üppigster Vegetation umgebener Wasserfall, dessen lauwarmes, eisenhaltiges Wasser in Badebecken gestaut wird.

 

Menschen in einem Becken, das von einem Wasserfall gespeist wird
Warmer Wasserfall: Caldeira Velha

 

Der Run auf diesen Ort ist enorm. Das Paradies ist überfüllt. Zuletzt wurden Zeitfenstertickets eingeführt, die man am besten mehrere Tage im Voraus reserviert. Tipp: Kommt so früh wie möglich oder so spät wie möglich! Die Tickets gibt es hier.

 

Kein Badetipp: Lagoa do Fogo

Wie ein grün schimmernder Edelstein liegt der See Lagoa do Fogo auf 610 Höhenmetern mitten in der Serra de Água de Pau. Oft allerdings steht man hier in der Nebelsuppe und sieht NICHTS. Ist die Sicht aber frei, offenbart sich einem ein Panorama, bei dem man erst einmal die Luft anhalten muss.

 

Bergsee mit Sandstrand
Eine optische Granate: Lagoa do Fogo

 

Auch wenn das Weiß des Sandstrands verlockend strahlt: Mehr als Gucken, Picknicken und Wandern ist am Lagoa do Fogo nicht (mehr) drin. Baden ist im See mittlerweile verboten. Das Wandern demnächst vielleicht auch. Denn das Terrain um den Lagoa do Fogo ist Vogelschutzgebiet. Und das verträgt sich nicht mit den immer größeren Besuchermassen.

 

Praia de Santa Bárbara: Surfer-Dorado der Nordküste

Highlight-Alarm! Die Praia de Santa Bárbara ist eine echte Strand-Beauty. Dunkler Lavasand vor hohen Klippen. Im Meer davor geben die Surferboys ihr Bestes – die hiesigen Wellen sind Schauplatz nationaler und internationaler Meisterschaften. Baden ist hingegen wegen der Strömung nicht ganz ungefährlich. Beachtet die Flaggenfarbe (siehe unten)!

 

Strand vor einer hohen Klippe
Praia de Santa Bárbara: Je nach Sonneneinstrahlung und Jahr kann die Farbe des Sands variieren

 

Stundenlang lässt es sich auch in der Strandbar Tuká Tulá aushalten, eine der schönsten der Azoren. Und erst das Essen dort. Thunfisch, wir sagen nur Thunfisch…

 

Paar sitzt in Bar über einem Strand
Tuká Tulá: Die Strandbar wird gerade restauriert und kann zur Saison 2022 eventuell ganz anders aussehen

Der Strand ist bislang mehr oder minder unverbaut. Ausnahme ist das zurückversetzt gelegene, sich wunderbar in die Natur integrierende, aber schweineteure Santa Bárbara Eco-Beach Resort. Weitere Hotelprojekte sind leider in der Planung, die machen uns ein wenig Sorgen.

 

DER WESTEN

Der Westen São Miguel ist wie der Osten wunderschön, nicht nur an der Küste, auch im Inselinnern. Unsere Badetipps:

 

Capelas: Ein Bad im Fischerhafen

Das Städtchen Capelas im Nordwesten São Miguels besitzt einen wildromantischen Fischerhafen. Dort baden zwar mehr Kinder als Touristen, aber das macht nichts – viel Lokalkolorit, viel Charme. Geschützt wird die halbrunde Bucht von den steilen Klippen der Halbinsel Morro das Capelas.

Achtung: Fahrt da besser nicht mit dem Auto runter, das Sträßlein hinab ist unglaublich eng. Ausgeschildert ist der Fischerhafen mit „Porto de Pesca“.

 

Bucht mit Hafen
Wildromantisch: Fischerhafen von Capelas

 

Mosteiros: Relaxen im schwarzen Sand

Nächstes Städtchen. Mosteiros hat trotz so mancher Neubauten im alten enggassigen Kern seine Ursprünglichkeit bewahren können. Vor Ort gibt es einen schwarzen Lavastrand, der aufgrund einiger vorgelagerter Inselchen außerordentlich fotogen daherkommt. Was man auf den Bildern nicht sieht: die warmen Quellen im Meer!

Baden kann man auch weiter nördlich in Naturschwimmbecken. Nahebei laden zwei simpel-süße Kioske zum Sundowner der Extraklasse.

 

Rote Schirme an schwarzem Sandstrand
Rote Schirme, schwarzer Sand: Strand von Mosteiros

 

Ponta da Ferraria: Ein Thermalbad, das nicht funzen will

In steilen Serpentinen führt ein Sträßlein hinab zum Kap Ponta da Ferraria an der rauen Lavaküste. Dort steht das historische Gebäude der Termas da Ferraria, ein Thermal- und Wellnesszentrum. Schon zu Mitte des 20. Jahrhunderts gab es hier eine Badeanstalt, in der sich Rheumakranke Linderung erhofften. Doch es kamen zu wenige Besucher und die Pforten wurden schnell wieder geschlossen.

Seit 2010 gibt es eine Neuauflage, die auch nicht funzen will. Mal ist das Thermalbad mit Außen- und Innenpool offen, mal geschlossen. Mal werden Anwendungen angeboten, mal nicht. Im Oktober 2021 sah das Gelände so aus:

 

Verwahrloste Poolanlage am Meer

 

Dafür gibt es nur ein paar Flipflopschritte entfernt einen natürlichen Meerespool, der ebenfalls von heißen Unterwasserquellen erwärmt wird. An manchen Stellen beträgt die Temperatur 28 Grad! Der Meerespool ist kostenlos zugänglich.

 

 

Caldeira das Sete Cidades: Endlich ein Bad im See?

Herrscherin über das zum Niederknien schöne westliche Inselinnere ist die riesige Caldeira das Sete Cidades. In dem weiten Kraterrund mit zwölf Kilometer Umfang döst das Bauerndorf Sete Cidades vor sich hin. Daneben küssen sich zwei Seen, einer davon ist je nach Sonneneinstrahlung eher blau (Lagoa Azul) und einer eher grün (Lagoa Verde). Einen umwerfenden Blick auf die Seen hat man vom Aussichtspunkt Vista do Rei. Einsam ist man dort allerdings nur gemeinsam!

 

Blick auf Vulkankrater mit Seen
Geht’s schöner? Blick auf die Caldeira das Sete Cidades vom Aussichtspunkt Vista do Rei

 

An den Seen gibt es ein paar idyllische Picknickplätze. Baden ist in den beiden Seen ausnahmsweise mal nicht verboten. Empfohlen aber wird es nicht. Grund: Überdüngung durch die vielen Kuhweiden drum herum.

 

Kanuten in einem Kratersee

 

 

BADEN AUF SÃO MIGUEL: EIN PAAR TIPPS

  • Denkt an Badeschuhe! Sie bieten Schutz vor scharfen Steinen (vor allem in den Naturpools) und Seeigeln.
  • Badet wegen der meist starken Brandungen und Strömungen nur bei ruhiger See!
  • Achtet auf gehisste Flaggen! Grün = Baden und Schwimmen okay. Gelb = Schwimmverbot. Rot = lebensgefährlich.
  • Nacktbaden ist verboten.
  • Durchschnittliche Meerestemperaturen rund um São Miguel: Am kältesten ist der Atlantik im März (15,4 Grad), am wärmsten im August (21,8 Grad).

 

LITERATURTIPP

Detailinfos zu allen aufgeführten Stränden und sonstigen Bademöglichkeiten auf São Miguel gibt’s in Michaels → Azoren-Reiseführer. Erschienen ist er im Michael Müller Verlag.

 

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