An der bunten Street-Art-Szene Berlins haben wir mittlerweile einen richtigen Narren gefressen. Je mehr wir die Stadt auf der Suche nach Murals, Stencils und Paste-ups durchstreifen, je mehr Künstler wir kennen und wiedererkennen, desto spaßiger wird das Ganze.

Was macht Berliner Street Art aus? Was ist ein Stencil und was ein Paste-up? Grundinfos zur Street Art bekommt Ihr in unserem Beitrag über Street Art in Kreuzberg.

Langsam dürft Ihr uns Hunter nennen. Na ja. Der Szenebegriff „Hunter“ begegnete uns neulich selbst zum ersten Mal. Hunter sind Street-Art-Aficionados, die lokal, aber auch weltweit auf die Suche nach neu entstandenen Pieces gehen, um sie zu fotografieren und erstmalig zu verbreiten. Den Terminus gibt’s auch als eingedeutschtes Verb:

„Ich hunte, du huntest, er huntet. Das Mural wurde gehuntet von Gabi und Michael.“

Für diesen Beitrag haben wir ein wenig im Stadtteil Schöneberg gehuntet, nachdem wir mit → Kreuzberg und → Friedrichshain schon durch sind. Zwischen Kolonnenstraße im Süden und Lützowstraße im Norden sind in den vergangenen Jahren einige spannende Pieces entstanden. Teils reiste dafür die Hautevolee der Urban Art aus der ganzen Welt an. Kommt mit auf eine regenbogenbunte Street-Art-Tour durch Schöneberg!

Unsere Tour ist knapp fünf Kilometer lang. Zu Fuß braucht man ohne Einkehr- und Shoppingstopps zwei bis drei Stunden, mit dem Rad etwas weniger.

 

 

VON DER JULIUS-LEBER-BRÜCKE ZUR POTSE

Start unserer Street-Art-Tour durch Schöneberg ist der S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke. Ums Eck in der Feurigstraße 68 sieht man an der Wand eines eher drögen Wohnhauses gleich eines der schönsten Murals auf dieser Tour. Zumindest unserer Meinung nach.

Der farbenfrohe, sehr ernst dreinblickende Indianer stammt von dem brasilianischen Streetartisten → Nunca, der in São Paolo lebt. Nunca bringt ethnische Themen ins urbane Umfeld. In seinen Arbeiten menschelt es. Wie bei vielen anderen brasilianischen Streetartisten übrigens auch. Die Brasilianer gehören zu unseren ganz großen Favoriten. Nichts würden wir lieber tun, als einmal wieder durch São Paolo zu streifen, auf der Suche nach guter Street Art.

 

Mural eines Indianers an Hauswand
Street Art in Schöneberg: Der Indianer in der Feurigstraße stammt von Nunca

 

Stattdessen spazieren wir durch die Kaiser-Wilhelm-Passage und danach die lebhafte, türkisch geprägte Hauptstraße gen Norden. Vorbei geht es an Restaurants, Dönerbuden und Bars. Vor der Hausnummer 155 machen wir Halt. In diesem unscheinbaren Haus lebte Ende der 1970er-Jahre der große David Bowie in einer Sieben-Zimmer-Stuckaltbauwohnung. Darauf macht nicht nur eine blau-weiße Gedenktafel aufmerksam, sondern direkt darunter auch ein zart-schönes Stencil der Berliner Künstlerin → Marycula. Es zeigt David Bowie mit Starman-Gesichtsbemalung:

 

Street Art mit David Bowie
Maryculas David

 

RECHTS UND LINKS DER POTSE

Am Kleistpark beginnt die Potsdamer Straße, die Potse. Eine jener Berliner Straßen, die sich, wie es heißt, in den letzten Jahren neu erfunden haben sollen. Eine gruselige Metapher.

Auf jeden Fall bietet die Potsdamer Straße eine schon fast bizarre Mischung aus räudigem West-Berlin inklusive Straßenstrich ums Eck, edlen Restaurants, handfesten Bars, orientalischen Lädchen und den renommiertesten Galerien der Stadt. Uns gefällt die Straße sehr. Sie ist bunt, laut und vielfältig.

Bevor wir aber die Potse entlang marschieren, drehen wir noch einen kleinen Schlenker. Biegen am Kleistpark in die Grunewaldstraße ein und hinter der Universität der Künste in die Elßholzstraße. So gelangen wir zur Pallasstraße. Bevor diese in die Potsdamer Straße mündet, muss man eine „Pallasseum“ genannte Wohnmaschine unterqueren. Die Häuserbrücke hat einen Eycatcher im wahrsten Sinne des Wortes. Die beiden Augen sind ein Werk des Berliner Malers Gert Neuhaus (Jahrgang 1939!), das in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Daniel entstand:

 

Augen Streetart an einer Häuserbrücke
Gert Neuhaus am Pallasseum

 

Gert Neuhaus, die graue Eminenz dieses Beitrags, verschönert Berlin schon seit den 1970er-Jahren mit riesigen Wandbildern. Er ist noch immer aktiv, die Augen stammen von 2016.

Entlang der Potse geht es nun zu einem unserer Lieblinge: dem Portugiesen → Vhils. Vhils nutzt für seine großflächigen Pieces Hammer und Meißel, manchmal sogar Sprengstoff. Er zerstört Altes, um Neues zu schaffen. Hier hat er den Berghain-Türsteher und Fotografen Sven Marquardt in die Wand gehauen. Cool, oder?

 

Mural eines bärtigen Mannes
Sven Marquardt, wie Vhils ihn sieht

 

Vhils ist übrigens ein echter Ritter! 2015 verlieh ihm der portugiesische Staatspräsident das Ritterkreuz des „Ordens des heiligen Jakob vom Schwert“.

Ums Eck in der Steinmetzstraße 55 hat sich die französische Streetartistin Fafi verewigt. Ihre cartoonartigen Frauenfiguren nennt sie „Fafinetten“. Sie sind oft sehr kurvig und ein wenig erotisch dargestellt.

 

Mural einer Frau
Fafi

 

Nur ein Katzensprung ist es von Fafi zu Phlegm, einem in Nordwales geborenen und in Sheffield lebenden Muralisten. Der zigteiligen Arbeit an der Kirchbachstraße 1 ist anzumerken, dass Phlegm in der Comiczeichnerei verwurzelt ist.

 

Phlegm an der Ecke Alvenslebenstraße/Kirchbachstraße

 

BÜLOWSTRASSE ZUM ERSTEN

Nun geht es hoch in die Bülowstraße. Die Bülowstraße hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der großen städtischen Street-Art-Meilen entwickelt. Zu einem wahren Graffiti-Strich.

Starten wir am besten im Osten der Straße in der Nähe des U-Bahnhofs Bülowstraße. Hinter den Hausnummern 30–32 verbirgt sich ein Wohnblock mit Klinkerhaut, den diverse Streetartisten aus der ganzen Welt aus seiner Einförmigkeit befreit haben. Das Street-Art-Museum Urban Nation in der gleichen Straße hatte die Künstler im Rahmen der Projektreihe „One Wall“ dazu eingeladen.

Zu sehen ist eine Reihe von langen, schmalen Murals mit auffälligen Motiven. Dazu gehören eine Frau, die wirkt, als würde sie hinter einem roten Vorhang hervorlugen, und ein aggressiv auftretender Mann mit aufgerissenem Mund. Mit diesem Paar haben sich zwei Heroes der weltweiten Street-Art-Szene vereinigt: D*Face aus London, der für die zarte Dame verantwortlich zeichnet, und Shepard Fairy aus den USA, dessen Aggro-Typ etwas Militantes hat:

 

Lange schmale Murals an einem Gebäude
Komisches Paar: Links Shepard Fairy, rechts D*Face

 

Der Indianer in der Nachbarschaft stammt von dem Künstler Word to Mother aus London, der auch als Tätowierer arbeitet. Besonders berührend aber ist das Mural „Speak up – Stand up“ von Christian Böhmer. Die nackte Frau mit Papiertüte über dem Kopf thematisiert Gewalt gegen Prostituierte und könnte gar nicht besser platziert sein – einen Block weiter befindet sich der Straßenstrich. Papiertütenköpfe sind das Markenzeichen des Kölner Künstlers.

 

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An dem Klinkerbau bei Hausnummer 30 melden sich auch die Berlin Kidz mit ihren typischen vertikalen Schriftsäulen zu Wort.

„Fuck the System“

ist das Motto der rotzfrechen Street-Art-Rebellen. Rund 400 Berlin-Kidz-Arbeiten verteilen sich in der Stadt. Nicht wenige davon entstanden unter Lebensgefahr beim Abseilen an den Häuserwänden. So schräg und durchgeknallt ist die Crew, dass schon Filme über sie gedreht wurden. Auch Trainsurfer, Parcourläufer und Stadtguerillas gehören dazu.

hübsche Frau im türkisfarbenen Kleid ein paar Meter weiter stammt vom Amerikaner James Bullough, der gerne realistische Porträts mit grafischen Darstellungen mischt.

 

Die vertikalen Schriftsäulen ganz links stammen von den Berlin Kidz, das hübsche Mädchen von James Bullough. Der Rest? Don’t know…

 

Und über dem Schild „Stehcafé 72“ erblickt man den detailreich ausgearbeiteten Kopf des amerikanischen Künstlers Zio Ziegler. Ziegler hat sich der Tribal-Ästhetik verschrieben, lässt sich gerne von der African Art oder der Kunst der Aborigines inspirieren. Anderswo in der Welt gibt es allerdings deutlich spannendere und größere Ziegler-Pieces, wie wir finden.

 

Zio Ziegler überm Stehcafé

 

An der Bülowstraße 30–32 lohnt es sich auch, bei den Eingängen nach kleineren Arbeiten Ausschau zu halten. Uns gefallen hier die schwarze Frau mit dem rosa Turban von Liz Art Berlin und die Frau mit Moschee im Brustbereich von Nafir. Der in Teheran geborene Künstler Nafir lässt sich stark von seiner eigenen Kultur und Kunst beeinflussen, prangert oft auch soziale und politische Probleme an. Diese schöne Arbeit hier heißt „Beauty is Beauty“.

 

Bevor es weiter geht, noch ein kurzer Blick in die Steinmetzstraße 68. Die kleinen schwarzweißen Männer – ein Soldat, der ins Horn bläst und eine Art Teufel – stammen vom französischen Streetartisten Blek Le Rat. Der 1951 geborene Künstler gilt als Urvater des Stencils. Ihr seht, in der Szene sind ein paar ganz schön alte Gockel unterwegs.

 

Schwarz-weiße Stencils an Backsteinmauer
Blek Le Rat

 

BÜLOWSTRASSE ZUM ZWEITEN

Weiter geht es die breite Bülowstraße entlang der Hochbahn gen Westen. Wir überqueren die Frobenstraße und landen gleich dahinter (Hausnummer 94) beim nächsten großen Street-Art-Hotspot. Die Säulen des Eingangsbereichs an der Ecke sind verziert mit pixeligen Porträts weiblicher Gesichter. Ihr Erschaffer: Alo, ein Italiener mit Base in London. Er nennt seinen Stil „Urban Expressionism“. Arbeiten von ihm waren schon mehrmals in der Saatchi Gallery in London zu sehen.Gesellschaft bekommen Alos Damen von einer schönen Frau mit vollen Lippen, einer sehr femininen Arbeit der französischen Künstlerin Manyoly.

 

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Über dem Eingang von Hausnummer 94 reckt sich ein langes, schmales und sehr trauriges Mural dem Berliner Himmel entgegen. Titel: „Faces of Auschwitz“. Es stammt von dem belgo-amerikanischen Künstler Nils Westergard (2019) und zeigt Walter Degen, einen schwulen Berliner Schlosser, der 1941 nach Auschwitz deportiert wurde. Häftlingsnummer: 20285.

Achtung: Die hiesigen Murals werden immer wieder übermalt, sodass wir nicht sagen können, wie lange Ihr diese Murals an den Wänden der Bülowstraße 94–98 noch sehen werdet! Wenn sich etwas geändert hat, könnt Ihr uns das gerne in den Kommentaren mitteilen.

 

Auschwitz-Mural
Nils Westergard: Faces of Auschwitz

 

Links neben dem Eingang von Hausnummer 94 bezaubert ein Mädchen mit gelber Augenmaske und Blumenperücke. Maskentragende, oft asiatisch aussehende Frauen sind das Markenzeichen des Streetartisten FIN DAC, der aus Cork (Irland) stammt. Es malt seine Frauen auch über ganze Häuserwände, wie Ihr bei unserem Street-Art-Spaziergang durch Kreuzberg sehen könnt.

 

Mural Frau mit Maske und Blumenperücke
FIN DAC

 

Es folgen die Hausnummern 95 und 96 (gleiche Seite) mit einer ganzen Reihe kleinerer Arbeiten. Hier gefallen uns die blauen Indianer des Brasilianers Cranio aus São Paolo am besten. Gesprühte blaue Indianer sind der rote Faden des Künstlers, der sich gegen Konsum, Korruption und die Zerstörung der Umwelt auflehnt. Einen riesigen Cranio-Indianer findet Ihr auch am Holzmarkt in Friedrichshain, beschrieben bei unserer Street-Art-Tour durch Friedrichshain.

 

 

Außerdem sieht man Graffitipop mit Plüschtiger vom Schweizer Bustart, Sticker von Nat, einen winkenden Eisbären von Marycula (siehe oben) und einen Jungen mit blauem T-Shirt samt Aufschrift

„The Beauty is on the Street“.

Diese wunderschöne Arbeit stammt von →  Les Enfants Terribles (L.E.T.). Hinter dem Namen verbirgt sich übrigens nur ein schreckliches Kind, keine ganze Kinderschar. Dieses lebt in Düsseldorf und ist schon seit Anfang der 1990er-Jahre in der Szene unterwegs. L.E.T., so die Kurzform, sprüht in der Regel auf Papier, schneidet aus und beklebt die Wände im Anschluss.

 

Street Art The Beauty is on the Street Mann mit blauem Shirt
L.E.T.

 

L.E.T. begegnet man ein paar Schritte weiter in der Tiefgarageneinfahrt gleich nochmals: Auch der bärtige Mann mit Pfeife samt Anti-Gentrifizierungs-Slogan stammt von ihm:

„Coffee, Cupcake & Contemporary Art destroy my neighbourhood.“

 

Coffee, cupcake and contemporary art destroy my neighbourhood Mural

 

Gegenüber, entlang der Tiefgarageneinfahrt, beeindruckt zudem die fotorealistische Arbeit des Künstlerduos Colectivo Licuado aus Uruguay. Neben den Frauen steht in einer seltsam antiquierten Schrift auf Deutsch (!):

„Vielfalt ist unser Reichtum“.

 

Fotorealistische Streetart Vielfalt ist unser Reichtum
Colectivo Licuado: Vielfalt ist unser Reichtum

 

Next stop: Bülowstraße 97. Den Eingang zu diesem schwarz gestrichenen Gebäude schmückt das Auge einer Frau, ebenfalls eine fotorealistische Arbeit, dieses Mal geschaffen von dem Australier CTO aka Peter Seaton. Wem dieses Piece hier langweilig vorkommt, der sollte mal auf die Webseite des Künstlers gucken und wird staunen, was CTO normalerweise so fabriziert: teils riesige Murals, vor allem in seiner Heimatstadt Melbourne. Hut ab!

Apropos Hut: Die Dame mit dem Rosen-Hörner-Hut gleich nebenan stammt von Tankpetrol, einem polnischen, in Manchester lebenden Sprayer.

 

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Und sozusagen nochmals eine Tür weiter kam im Februar 2021 eine abstrakte Arbeit des Portugiesen Mots hinzu. Wir waren zufällig da, als sie entstand.

 

 

BÜLOWSTRASSE ZUM DRITTEN

Jetzt drehen wir uns mal um und wenden uns der anderen Straßenseite zu. Am Wohnblock gegenüber (Bülowstraße 11) waren zwei Big Names zugange. Beide aus Spanien. Das Science-Fiction-Mädchen mit Jeans und Nietengürtel links der Haze Gallery stammt vom Muralisten DEIH, der in Valencia zu Hause und vom Cyberpunk beeinflusst ist. Das Mural entstand bereits 2017.

2019 kam das Mural „Grey Habitat“ auf dem Gebäudetrakt rechts der Galerie hinzu. Eine schwarze Frau mit wurzelartig ausfasernden Haaren, Händen und Füßen will scheinbar wegrennen. Erschaffer: David de la Mano, ein begeisterter Traveller. Seine großflächigen Murals schmücken Metropolen in der ganzen Welt.

 

Zwei lange schmale Murals an Häuserwand
DEIH (links) und David de la Mano (rechts)

 

Nur noch ein paar Schritte sind es von hier zum Urban Nation Museum for Contemporary Art, dem Street-Art-Museum Berlins. Es zeigt temporäre Ausstellungen. Ob Street Art in ein Museum passt? Wir wissen es nicht. Bildet Euch selbst ein Urteil, indem Ihr einfach mal reingeht.

Derzeit wird das Gebäude von den orangefarbenen Bohnenmännchen des Zeichners und Illustrators Dave the Chimp geschmückt. Nicht so unser Ding. Dave the Chimp, ein Englishman in Berlin, hat seine Wurzeln in der Skater-Szene.

 

Gelbe Bohnen und dunkle Frauen Streetart
Dave the Chimp

 

Ein paar Häuser weiter Richtung Nollendorfplatz gibt es noch eine niedliche minimalistische Arbeit des spanischen Künstlers Isaac Cordal zu bewundern. An der Bülowstraße 5 blicken Spießermännchen mit grauen Jacketts von ihren kleinen Balkonen auf die Straße hinunter. Eine auflockernde Arbeit, die Freude macht.

 

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ZURÜCK ZUR POTSDAMER STRASSE

Jetzt gehen wir wieder ein paar Schritte zurück und über die Froebenstraße zur Kurfürstenstraße 145. Künstlerisches Highlight dort: ein athletisches Paar vor einem bunten, geometrischen Hintergrund. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit von Sokar Uno und El Nasca. Ersterer ist ein recht umtriebiger Berliner Künstler, Letzterer ein Münchener mit peruanischen Wurzeln, der eigentlich Armin Eßert Mendocilla heißt.

 

Buntes Mural an Häuserwand
Das schöne Paar stammt von Sokar Uno und El Nasca

 

Zum Abschluss unserer Tour schauen wir uns noch ein wenig in der lebhaften Potsdamer Straße um und spazieren dann hinein in die Mercator-Höfe (Potsdamer Straße 77-87). „Cosmo Fox“ heißt das Doppelmural der in Brasilien lebenden Argentinierin Marina Zumi. Spacige Tiere in türkiser Farbe sind ihr Markenzeichen.

 

Fuchs-Mural an zwei Wänden
Der Cosmofox von Marina Zumi

 

Schade übrigens, dass es nicht mehr Streetartistinnen gibt, deren Arbeiten wir Euch hier zeigen können. In diesem Beitrag haben wir 27 männliche Streetartisten vorgestellt, aber nur sechs (!) Künstlerinnen. Das liegt nicht an uns, sondern an der Graffiti- und Street-Art-Szene selbst, die leider nach wie vor männerdominiert und teils auch etwas chauvinistisch unterwegs ist. Dass von Frauen geschaffene Pieces mit dummdämlichen Sprüchen wie „Geh zurück in die Küche!“, übersprüht werden, kann durchaus vorkommen. Schade.

 

Mehr Street Art in Berlin bei uns auf dem Blog

 

Street Art in Schöneberg, Berlin und überhaupt – zusätzliche Infos

  • Berlin Mural Fest: Das Festival der Urban Art fand in Berlin bisher zweimal statt. Jedesmal entstanden dabei tolle neue Pieces. Schaut Euch einfach einmal auf der Webseite  um.
  • Über Street Art in Ber­lin informiert unter anderem auch der  Urban-Art-Blog des Freundeskreis Street Art Berlin.
  • Im  Kunth Verlag  erschien 2019 der coole Bildband Icons of Street Art. Hier geht’s allerdings nicht nur um Berlin, sondern um Street Art weltweit.
  • Mit Street Art haben wir uns unter anderem auch in unseren Blogbeiträgen zu → Marseille und zu → Tel Aviv beschäftigt. Schaut doch mal rein! Spannende Urban Art haben wir zudem in einer → Hotelruine in Malta entdeckt.

 

Wenn Euch das Ganze hier ein wenig Spaß gemacht hat, so freuen wir uns wie immer über Eure Pins. Wenn Ihr neue Murals entdeckt habt oder andere verschwunden sind, so würden wir uns freuen, wenn Ihr uns darüber in den Kommentaren auf dem Laufenden haltet.

 

 

8 Kommentare

  1. Hallo ihr beiden, da sind coole Bilder dabei. Danke für den Link zu Marycula, leider steht da gar nichts zur Person. Woher wisst ihr, dass das eine Künstlerin ist? Kann man irgendwo was über sie finden? Habe vor ein paar Tagen entdeckt, dass auch das Rio-Reiser-Bild am Tempelhofer Ufer 32 von Marycula ist und wüsste gerne mehr 🙂 Viele Grüße

    • Hallo Tina, danke für dein Feedback. Tja, wir wissen zugegebenermaßen leider auch nicht mehr über Marycula. Als wir damals für den Artikel recherchiert haben, gingen wir vom Geschlecht „weiblich“ aus, siehe zum Beispiel diesen Artikel hier: https://www.nordkurier.de/templin/karl-marx-sorgt-heute-noch-fuer-diskussionen-2529672508.html Zudem wirken viele Arbeiten unserer Meinung nach eher feminin. Tatsächlich aber wird im Netz auch immer einmal wieder von „einem Künstler“ gesprochen. Vermutlich weiß keiner Genaues, und vermutlich will die/der Künstler*in das auch erreichen. Einen Mythos Marycula schaffen. Sie/Er ist doch auf Instagram. Vielleicht solltest du da einfach mal eine Nachricht hinschicken? Fragen kostet schließlich nichts;-) Viele Grüße und danke für die kluge Nachfrage, Gabi und Michael

  2. Sehr cool!
    Ich habe vor kurzem erst die Kreuzberger Streetart-Hotspots erkundet. Da kann ich ja gleich mit Schöneberg weitermachen. Wenn diese Murals nur nicht immer an den stark befahrenen Straßen wären. Ich ziehe für meine Stadtspaziergänge doch eher die grünen Ecken vor …
    Liebe Grüße und danke für die Tipps!
    Angela

    • Liebe Angela, da hast du recht. Die besten Murals gibt es leider nicht immer in „spazierlichen“ Ecken. Die grünen Ecken hingegen haben oft keine Wände für Street Art. Viele Grüße zurück!

    • Hallo Peter, vielen vielen Dank für dieses schöne Lob! Berlin gibt in Sachen Street Art so viel her, dass man bestimmt noch einiges drüber schreiben kann. Außerdem verändern sich viele Wände ja auch regelmäßig. Deine beiden Artikel über Buenos Aires schauen wir uns gleich mal an. Sehr gespannt. Viele Grüße!

  3. Hallo Michael, das ist ein total toller Beitrag. Wahnsinnig wie abwechslungsreich diese Szene ist. Wenn ich nach Berlin komme (wer weiss, wann das ist) werde ich mir sicher einige davon ansehen, auch in den anderen Stadtteilen. So viele unterschiedliche Stile und Aussagen. Echt klasse. Vielen Dank dafür. Liebe Grüße Christiane

    • Liebe Christiane, herzlichen Dank dir! Ja, das ist hier wirklich ein Fass ohne Boden. Es macht irre Spaß, sich da ein wenig reinzufuchsen. Alles Gute und viele Grüße, Gabi und Michael

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