Nach Malta zum Baden? Jein. Malta hat mit dem UNESCO-Welterbe Valletta eine traumhaft schöne Hauptstadt. Malta besitzt kulturhistorische Highlights wie prähistorische Tempel oder römische Katakomben. In Malta lässt sich viel entdecken. Und Malta scheint die Sonne aus dem Hintern – über 300 Tage im Jahr.

Auch ein paar schöne Strände gibt es in Malta. Ein Top-Badeziel ist die Ferieninsel aber nicht, trotz insgesamt 180 Kilometer Küstenlänge. Wer einen klassischen Abhängeurlaub am Meer plant, dem raten wir von Malta ab. Dafür gibt es bessere Destinationen in Südeuropa. Warum?

  • Sandstrände sind auf Malta rar und eher von der überschaubaren Größe. Selbst dem Berliner Wannsee-Beach kann längenmäßig kein maltesischer Strand das Wasser reichen. Alle Sandstrände des Archipels zusammen bringen es auf gerade ein bisschen mehr als 2200 Meter.
  • Malta, Gozo und Comino sind karge Felsen mit teils hohen Klippen. Mancherorts gibt es gar keinen Meerzugang. Anderswo geht es vom Felsstrand über Leitern ins kühle Nass.
  • Die maltesischen Strände, egal ob Fels oder Sand, sind leider nur dann idyllisch (dann aber wirklich!), wenn es den meisten zu kalt zum Baden ist, also etwa zwischen November und April. In allen anderen Monaten fallen nicht nur Touristen in Scharen ein, sondern auch die Malteser selbst. Einsam ist man dann nur gemeinsam.

 

Frauen sonnen sich auf einem Felsstrand, dahinter türkisfarbenes Wasser
Maltas Strände: Viel Fels, wenig Sand, aber fast überall glasklares Wasser

 

Die schönsten Strände Maltas? Hier sind sie. Und dazu noch etliche semi-spannende andere Bademöglichkeiten.

 

 

RUND UM VALLETTA: POOLS UND FELS

Die Bademöglichkeiten in der Inner-Harbour-Region, wie sich das Einzugsgebiet rund um Valletta nennt, sind überaus bescheiden. Es gibt vorrangig Felsen, von denen man ins Meer springen kann, aber auch ein paar ganz coole Beachclubs, die Sonnenschirme und Liegestühle bereit stellen.

 

Valletta

Valletta selbst bietet sich zum Baden im Meer nicht unbedingt an. Wer aber unbedingt in der Hauptstadt ins Meer springen will, der kann das zum Beispiel in der St. Elmo Bay tun, nahe der Landspitze auf der Sliema-Seite. In Nachbarschaft des Sliema-Fähranlegers gibt es zudem ein Salzwasserbecken.

 

Sliema

Das gegenüber von Valletta gelegene Sliema ist eine Mischung aus zugebautem Ferienort und lebendiger Stadt, nicht sonderlich schön, aber quietschfidel und kosmopolitisch. Im Süden Sliemas sonnt man sich auf Felsen oder am Hotelpool und blickt dabei hinüber auf die Kapitale.

 

Pool mit Terrasse am Meer
Pool oder Fels? Baden in Sliema

Felsstrand mit Blick auf eine historische Stadt

 

Im Norden befinden sich ein paar Lidos mit Restaurants oder Bars, wo zuweilen DJs auflegen. Die kosten aber! Den Sandstrand in der Balluta Bay auf dem Weg nach St. Julian’s kann man unter Ulk verbuchen. Sollte er nicht da sein, hat ihn vermutlich ein Bub in den Eimer geschaufelt.

 

St. Julian’s und Paċeville

St. Julian’s und Paċeville sind das Zentrum des maltesischen Nachtlebens. Hierher zieht es die Partypeople, schon tagsüber groovt man sich auf die Nacht ein. Ruhesuchende beißen die Hunde, aber sowas von!

Sonnen kann man sich an einem kleinen Sandstrand in der St. George’s Bay. Der ist ebenfalls alles andere als spektakulär. So unspektakulär, dass wir Euch ein Foto ersparen möchten.

Manche Touristen ziehen den Hotelpool vor, was uns nicht wundert. Davon gibt es in dem Eck einige. Hier seht Ihr den Rooftop-Pool des H Hotels:

 

Pool auf einer Dachterrasse
Kann man lassen: Pool des H Hotels in St. Julian’s

 

MALTAS NORDEN: TREFF DER SANDSTRANDFRAKTION

Wer ausschließlich zum Sonnen und Baden nach Malta kommt (was Ihr aber eben nicht tun solltet!), quartiert sich in der Regel im Norden von Malta ein. Hier nämlich ballen sich die Sandstrände Maltas.

Die meisten Pauschaltouristen wohnen in der St. Paul’s Bay und in Mellieħa. Während Mellieħa noch einen vergleichsweise natürlichen Kern hoch über der gleichnamigen Bucht hat, ist die St. Paul’s Bay einfach nur gruselig: Hotelklötze, Baustellen, Brachen, saufende Engländer.

 

St. Paul’s Bay

Die schönsten Sandstrände Maltas sind von der St. Paul’s Bay gut mit Bussen erreichbar. Vor Ort allerdings gibt es bis auf einen künstlichen Sandstrand (vorm Dolmen Hotel) nur Fels. Um es den vielen Touristen recht zu machen, wurden auf dem Fels Lidos angelegt, wo man gegen eine saftige Eintrittsgebühr Liegestühle, Sonnenschirme, Meerzugang oder einen mehr oder weniger schönen Pool mit Meerblick bekommt.

Einen Lido können wir Euch durchaus empfehlen: den lässigen Lido Café del Mar. Der Infinity-Pool lässt Instagramer-Herzen höher schlagen. Außerdem gibt es auf dem Areal ein gutes Restaurant und DJs stehen an den Turntables. Mit das Beste, was die St. Paul’s Bay zu bieten hat.

 

Infinity-Pool am Meer im Abendlicht
Café del Mar: Das Beste, was die St. Paul’s Bay zu bieten hat

 

Mellieħa Bay / Għadira Bay

Der Sandstrand der Mellieħa Bay, die auch Għadira Bay genannt wird, ist der größte Maltas. Wer aber an der Ostsee aufgewachsen ist oder die XXL-Strände Südfrankreichs kennt, wird vielleicht ein wenig weinen angesichts der überschaubaren Größe des Strandes mit einer gut befahrenen Straße im Nacken. Wir haben Euch vorgewarnt.

Der liegestuhlverwaltete Strand von Għadira ist nicht nur der größte des Archipels, sondern auch der meistbesuchte Sandstrand Maltas. Rote Gesichter mit Dosenbier in der Hand braten sich hier. Für die aktiveren Urlauber gibt es diverse Wassersportangebote. Restaurants und Snackbars findet man auch.

 

Sandstrand mit Bademeister
Mellieħa Bay

 

Mġiebaħ Bay

Die Mġiebaħ Bay nahe der Mellieħa Bay kann man mit Glück, viel Glück, tatsächlich einmal kurz für sich alleine haben, vor allem in der Nebensaison. Der Grund: Den rund 100 Meter langen Strand muss man sich erst erarbeiten. Vom östlichen Ende Għadiras führt ein Küstenpfad hin – im Frühling eine herrliche kurze Wanderung vorbei an vielen bunten Blumen.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Marfa Ridge

Marfa Ridge nennt sich der Höhenzug im äußersten Norden der Insel. Die mit Abstand beste Badebucht ist dort die Paradise Bay: türkisfarbenes Meer zum Schnorcheln, dahinter ein kleiner einladender Sandstrand samt Restaurant. Nachteile: Blick auf ein Hotelmonster, am Wochenende überlaufen.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Die anderen Ministrände des Marfa Ridges sind völlig unspektakulär und meist zugebaut mit illegalen Feriensiedlungen. Abends allerdings kann man in einer davon, der White Tower Bay, bei gutem Wetter Kitesurfer beobachten:

 

Kitesurfer über dem Meer
Kitesurfer in der White Tower Bay

 

Außerdem besitzt das Marfa Ridge den kleinsten Strand des maltesischen Archipels an der Slugs Bay. Mehr als ein Handtuch passt dort nicht drauf. Für diesen Geheimtipp im wahrsten Sinne des Wortes braucht Ihr allerdings ein wenig Pfadfindergespür. Viel Spaß beim Suchen, der POI in der Karte hilft Euch weiter. So sieht der Mini-Beach aus:

 

Minibucht
Den kleinsten Strand Maltas findet Ihr an der Slugs Bay

 

Golden Bay

Goldgelber Sand zum Zwischen-den-Zehen-rieseln-lassen und davor ein so blaues Meer, dass man schon vom Reinschauen besoffen wird. Klingt gut, oder? Hier aufs Meer zu gucken, hat gleichzeitig den praktischen Vorteil, dass man den riesigen Hotelklotz daneben nicht sieht.

Der an sich hübsche Strand der Golden Bay wird zudem von einem historischen Wachturm überblickt. An warmen Nebensaisontagen geht es an der Golden Bay auch noch ganz entspannt zu:

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Für alle Buchten im Nordwesten Maltas gilt: Badet wegen tückischer Unterwasserströmungen nur bei ruhiger See!

Die Hölle los ist jedoch an heißen Sommertagen. Dann versammelt sich hier alles: Macker, Tussen, Familien mit vielen schreienden Kindern, Klientel Club Med, platinblonde Schmollmädchen, Bilderbuch-Popeyes, die wohl aus dem nahen Popeye Village, einer ehemaligen Filmkulisse, abgehauen sind.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Għajn Tuffieħa Bay

Die sichelförmige Bucht, die über eine lange Treppe zu erreichen ist, ist an sich eine Strandschönheit. Auch dieses Bild entstand an einem kühlen Apriltag. Die Tage vorher hatte es immer mal wieder geregnet. Das staubig-karge Malta wirkt hier überaus grün, fast ein wenig wie Klein-Irland.

 

Sandbucht vor grünen Hügeln
Beach-Beauty Għajn Tuffieħa Bay

 

Aber auch an warmen Frühlingstagen macht der Strand keine schlechte Figur, oder?

 

Sandbucht, im Vordergrund Blumen

 

Der Strand und das dahinterliegende Terrain stehen übrigens unter Naturschutz. Bislang darf hier nicht gebaut werden. Bislang. Doch was ist schon gewiss in einem Land der Korruption, der Baumafia und der sich ewig drehenden Kräne?

 

Ġnejna Bay

Die abgeschiedene Ġnejna Bay südlich der Għajn Tuffieħa Bay erreicht man vom Bauerndorf Mġarr. Sie ist von ein paar Bootshäusern einmal abgesehen unverbaut und ein beliebter Spot von illegalen Freistehern.

An Wochenenden laufen die maltesischen Familien ein, und dann ist hier ziemliches Halligalli. Unter der Woche – wir sprechen wie immer von der absoluten Nebensaison – sieht es hier hingegen so aus:

 

Mann mit Luftmatratze an einem Sandstrand
Ġnejna Bay

 

Übrigens verkaufen die Snackbars hinter dem Strand absolut leckere Ħobż biż-Żejt. Das sind feinste Thunfischbrötchen mit süßem Tomatenmark, Pickles, Olivenöl und Kapern. Fantastisch.

 

MALTAS SÜDEN: BADEN MIT INDUSTRIAL-KULISSE

Maltas Süden bzw. Südosten bietet viel: spektakuläre Klippen mit ebensolchen Grotten darin, einzigartige Ausgrabungsstätten und Marsaxlokk, ein Städtchen mit den besten Fischlokalen der Insel. Was fehlt, sind gute Strände. Baden kann man dennoch. Wir zeigen Euch wo.

Peter’s Pool und Il-Kalanka

An der Ostseite der Delimara-Halbinsel liegt Peter’s Pool, ein Felsstrand, den die Arschbombenfraktion liebt. Leider bröckeln die Hänge hier mittlerweile wie Bahlsenkekse, sodass Teile des Areals mit Zäunen abgesperrt worden sind, was ziemlich am Charme kratzt.

 

Felsbucht mit glasklarem Wasser
Peter’s Pool

 

Noch weiter im Süden der schmalen Halbinsel befindet sich mit der Il-Kalanka-Bucht übrigens noch eine weitere Felsbucht mit glasklarem Wasser davor.

 

Pretty Bay in Birżebbuġa

Der Strand der Pretty Bay ist von der wirklich bizarren Sorte. Zunächst zeigen wir Euch mal ein Foto, wie er in Malta-Magazinen abgebildet oder auf Instagram gepostet wird. Auf diesen Bildern erblickt man in der Regel eine recht aparte Sandfläche vor einer bunten historischen Häuserzeile. Sieht hübsch aus, fast pittoresk, very Südeuropa.

 

Kind im roten T-Shirt an Sandstrand, dahinter historische Häuserzeile
Pretty Bay zum Ersten…

 

Was man auf diesen Fotos jedoch nie sieht, ist der gewaltige Freeport, auf den die Sonnenanbeter blicken. Maltas riesiger Containerhafen. Genau dieser Hafen ist dafür verantwortlich, dass es den Sandstrand überhaupt gibt. Der Beach entstand mehr oder weniger über Nacht, als man den Freeport ausbaggerte und den Sand in der Pretty Bay ablud.

 

Sandstrand vor der Kulisse eines Containerhafens
… und zum Zweiten

 

In einer Großstadt wäre so ein Beach mit Industrial-Kulisse cool. Aber ganz ehrlich: Würdet Ihr hier Euren Urlaub verbringen wollen? Manche tun das.

 

Għar Lapsi

Die steilen Klippen Südmaltas bieten kaum Zugang zum Meer, mit Baden sieht es dort eher mau aus. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Fischerbucht Għar Lapsi mit ihrem kleinen Felsstrand.

Malteser:innen chillen im Schatten. Schwimmen im grünlich wirkenden Wasser, den Algen auf dem Boden geschuldet. Oder essen Pasta auf der Terrasse der Taverne. Nebenan sind bunte Luzzus aufgebockt, wie die traditionellen maltesischen Fischerboote genannt werden. Għar Lapsi ist ein netter, authentischer Badeplatz.

 

Frau mit Schwimmreifen steigt über Leiter ins Meer
Fischerbucht Għar Lapsi

 

GOZO: STRÄNDE AUF MALTAS LITTLE SISTER

Gozo, Maltas Little Sister, hat ein paar ganz nette Bademöglichkeiten. Aber auch hier gilt: Gnade Euch vor den Monaten Juli und August!

 

Ramla Bay

Der unverbaute Strand der Ramla Bay ist der größte Gozos. Ist die Sahnetorte unter den gozitanischen Stränden. Gelb-orange leuchtender Sand, wie feingemahlen, und mittendrin eine weiße Marienstatue. Familien sitzen hier im Klappstuhl am Meer, Kinder spielen sandpaniert daneben. Teenies plantschen und kreischen. Und Snackbars gibt es auch.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Einen superben Ausblick auf den Strand hat man übrigens von der darüber gelegenen Höhle Għar tal-Mix­ta:

 

Blick aus einer Höhle heraus auf einen Sandstrand
Freier Blick auf die Ramla Bay: Għar tal-Mix­ta

 

San Blas Bay

Ruhiger und gemütlicher geht es in der San Blas Bay zu, vom Örtchen Nadur führt eine steile Straße hin. Die letzte Wegstrecke muss zu Fuß zurückgelegt werden, was den ein wenig fußfaulen Malteser:innen oft zu stressig ist. Glück für Euch: Der von Tamarisken umgebene Strand mit seiner netten Strandbar ist selten überlaufen. Ein klarer Nachteil jedoch: In manchen Jahren ist der Sand weg. Einfach weg. Verschwunden. Wir drücken Euch die Daumen!

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Daħlet Qorrot

Wir lieben diese in der Sonne vor sich hin leuchtende Bucht, vor allem in der Nebensaison. Wasser in der Farbe von Zahngel, drum herum heller Fels mit bunt gestrichenen Bootsgaragen. Der rund 30 Meter kurze Sandkiesstrand ist in den Vor- und Nachsaison oft von Seegras bedeckt. Trotzdem einfach ein nettes Plätzchen.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Ħondoq Bay

Auch hier sieht das Wasser so aus, als hätte es das ganze Licht des Himmels geschluckt. Ansonsten ist der kleine Sand-Kies-Strand der Ħondoq Bay nicht sonderlich spektakulär, auch wenn er nette Blicke hinüber nach Comino bietet. In der Strandbar kann man recht gut essen.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Mġarr Ix-Xini

Der eine oder die andere kennt die kleine Bucht Mġarr Ix-Xini vielleicht aus dem Kino. Sie war der Hauptschauplatz des Beziehungsdramas „By the Sea“ mit Angelina Jolie und Brad Pitt aus dem Jahr 2015. Der anschließende Hype um die Bucht kam der idyllischen Taverne mit Tischen unter Bäumen nicht sonderlich gut. Der Preise gingen hoch, der Service ging runter.

In Mġarr Ix-Xini gibt es zwar keinen Sandstrand, baden und schnorcheln kann man aber dennoch ganz gut. So sieht es dort aus:

 

Mädchen mit Taucherbrille auf einem Steg in einer Felsbucht
Mġarr Ix-Xini

 

Xlendi

Xlendi ist für viele die Ferienadresse auf Gozo. Vor 20 Jahren konnte man das Dorf durchaus noch als pittoresk bezeichnen. Mittlerweile wird hinter der kleinen Bucht gebaut was geht. Baukräne drehen sich unaufhörlich, Presslufthämmer hämmern, Häuser wachsen in die Höhe. Schade um die schöne Felsbucht.

Als Standort würden wir Xlendi zumindest derzeit nicht mehr empfehlen. Vorbeischauen könnt Ihr aber durchaus mal. Einen Sandstrand gibt es allerdings nicht mehr, der ist bis auf ein paar Meter bei der Verbreiterung der Uferpromenade flöten gegangen. Im Xlendi-Fjord steigt man auf Metallleitern ins Meer.

 

Weiße Häuser an einer fjordartigen Bucht
Xlendi

 

Marsalforn und Qbajjar

Marsalforn, der zweite Ferienort Gozos, besitzt auch nicht gerade das, was man mit Fischerstädtchenromantik in Verbindung bringt. Obwohl sogar noch ein paar Fischerboote im Hafen schaukeln. Wie Xlendi leidet Marsalforn unter einem ungebrochenen Bauboom.

Und baden? Die Sandstrände in und um den Ort sind winzig. Mancherorts steigt man von Betonplattformen ins Meer, das sich übrigens bestens erschnorcheln lässt. Ein netter Badeplatz liegt zudem weiter westlich an der Xwejni Bay:

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

COMINO: TOURISTENHOTSPOT BLUE LAGOON

Eine türkisgrüne Verheißung! Die Blue Lagoon auf dem Inselwinzling Comino (drei Einwohner, zwei Polizisten) muss man einfach mal gesehen haben. Ausflugsboote fahren Euch von Malta und Gozo hin. Startet am besten so früh wie möglich, bevor die Massen eintrudeln!

Wer unseren Ratschlag befolgt, muss sich bei Ankunft vermutlich erstmal in den Arm kneifen, so unwirklich ist die Szenerie. Das Wasser leuchtet wie auf einem Seychellen-Prospekt. Etwas weiter tanzt eine ankernde Yacht auf sanften Wellen. So sieht es in der Blue Lagoon an einem frühlingskalten Morgen aus:

 

Felsbucht mit türksigrünem Wasser
Blue Lagoon

 

Ein, zwei Stunden später wird es schon voller:

 

 

Am Nachmittag erinnert die Blue Lagoon an ein großes öffentliches Freibad mit grölenden Teenies. Bumbum-Party-Mucke dröhnt aus den Lautsprechern der Kioske. Sie verkaufen Schirmchen-Cocktails in der Ananas, fürs Insta-Bild vorm funkelnden Meer. Wir möchten gar nicht wissen, wie viele Tausende Billigananas aus Übersee tagtäglich nach Malta geflogen werden, um sie auszuhöhlen und mit Billigschnaps zu befüllen. Malta treibt hier sein Anti-Nachhaltigkeits-Konzept mal wieder auf die Spitze.

 

 

Falls die Blue Lagoon hoffnungslos überlaufen sein sollte (was sie vermutlich ist), könnt Ihr in die Santa Marija Bay flipfloppen – dauert etwa 15 Minuten. Auf dem kleinen Sandstrand geht es in der Regel etwas entspannter zu.

 

Santa Marija Bay

 

Literaturtipp

Noch mehr Strände, Buchten, Schnorchel- und Tauchplätze findet Ihr in unserem Reiseführer zum maltesischen Archipel. Erschienen ist das → Malta-Reisehandbuch im Michael Müller Verlag.

 

Mehr Malta hier auf dem Blog

 

 

17 Kommentare

  1. Ich bin am Ende meines Urlaubs auf eure Seite gestoßen und kann sagen, dass es sich für mich genau so angefühlt hat.
    tolle Insel (mein 1.Aufenthalt hier), tolle Kultur, Sliema finde ich noch sehr authentisch im Innern und das Baden ist dafür da ein wenig „abzukühlen“ von der Hitze des Sommers.
    Die Bilder fassen diese Eindrücke perfekt zusammen und hey, ich habe die Woche sehr genossen.

  2. Hallo, vielen Dank für vielen infos. Ich habe ein paar Fragen: Leider ist der Erscheinungstermin der Neuauflage erst in den März gelegt worden. Lohnt sich den Reiseführer von 2019 noch zu kaufen?
    Wir haben ein Hotel im November für 10 Tage zwischen Melina und St Paul’s Bay gebucht ist dies empfehlenswert oder sollten wir lieber nach einem Hotel im Süden schauen? Und wir machen natürlich keinen Badeurlaub sondern Kultur und Natur genießen. Vielen herzlichen Dank Jenny

    • Hallo Jenny, also bezüglich des Buchs von 2019 sagen wir: „Besser als nix“. Das Buch ist mittlerweile natürlich nicht mehr das frischeste, wie wir bei unserer Recherche für die Neuauflage dieses Jahr festgestellt haben. Die Wanderungen und viele andere Infos gehen aber noch auf. Im Buch gibt es auch Tipps zur Standortwahl, vielleicht stehen da schon einige Infos mehr für Euch, die wir Euch hier so auf die Schnelle nicht liefern können. Das Eck zwischen Mellieha und St. Paul’s Bay ist schwierig, sehr verbaut. Allerdings könnte man nahebei auch ein paar schöne Wanderungen machen. Wir finden Marsaxlokk im Süden eigentlich immer einen ganz netten Standort. Oder habt Ihr Euch mal überlegt, vielleicht 3-4 Tage Valletta zu machen (Kultur ohne Ende) und den Rest Gozo (Natur, schöne Wanderungen)? Wäre auch eine Option. Hängt natürlich auch immer davon ab, ob Ihr einen Mietwagen habt oder mit Bussen unterwegs sein werdet. Viel Spaß und viele Grüße, Gabi und Michael

      • Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Dann schau ich auf die noch was schönes gut bezahlbares finde.
        Sonst gehen wir ja auch nur zum Schlafen ins hotel 🙂

  3. Spitze Artikel! Finde so kritische Beiträge sehr wichtig, um vor Ort nicht enttäuscht zu werden. Die Fotos sind übrigens grandios in ihrer Ästhetik, selbst die inhaltlich grausamen Bilder mit den Menschenmassen strahlen eine morbide Schönheit aus, großartig!

    Viele Grüße aus Wien
    Christian

    • Danke dir, Christian, das freut den Fotografen unter uns sehr. In der Tat wird Malta in vielen Dingen überwertet, und mit so ein paar Klischees muss man dort einfach aufräumen. Viele Grüße aus Berlin nach Wien!

    • Hi Mike, ja, wir müssen berufsbedingt alle paar Jahre nach Malta und mittlerweile gibt es eigentlich kaum mehr ein Fleckchen auf den Inseln, das wir nicht kennen.

  4. Verrückt, dass der Stand am Berliner Wannsee länger ist als die Strände Maltas. Das hätte ich nicht erwartet. Schreckt mich aber zum Glück weniger ab, da ich mir meist sowieso viel lieber die Kultur und Sehenswürdigkeiten eines Landes anschaue als am Strand zu liegen. Die Kulisse bei Sliema gefällt mir aber auf den Bilder super 🙂

    • Das ist auch genau das, was man in Malta machen sollte: Kultur, Sehenswürdigkeiten und Natur (insbesondere auf Gozo) den Vorzug geben und die Sache mit dem Baden eher hinten anstellen. Sonst wäre das schade.

    • Oh, Dezember, da waren wir noch nie in Malta. Aber schwimmen lässt sich tatsächlich noch bis in den November hinein. Mit Ramla und San Blas hast du auf jeden Fall zwei Perlen gesehen.

  5. Super ausführlich, Top Beitrag! 🙂
    Dreimal war ich bisher auf Malta, aber der Reiseplan war immer so gut gefüllt, dass wir es nie zum Baden geschafft haben. Nächstes Mal weiß ich aber dann wo ich nachschauen muss – Danke!
    Liebe Grüße vom Daniel vom Fernwehblog

  6. Ohmann, mal wieder ein klasse Artikel. Davon abgesehen, dass Ihr immer wieder spannende Sidekicks in Euren Artikeln habt (hahaha, der Container-Hafen gegenüber ist ja der Hit) sind die Fotos großartig – die könnten häufig glatt aus einem Film sein.
    Ein schöner Artikel, der mal ganz andere Seiten Maltas beleuchtet – und witzigerweise habe ich dadurch gerade Lust auf Malta bekommen.
    LG /inka

    • Vielen herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar. War uns wichtig, mal mit ein paar Klischees über Malta aufzuräumen. Die Inseln sind spannende Ziele, aber alles andere als die perfekten Ferienparadiese, als die sie oft dargestellt werden. Lg, Gabi und Michael

Gib süßen oder scharfen Senf dazu (E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein