Warum verließen Deutsche im 19. und 20. Jahrhundert ihre Heimat gen Übersee? Was suchten sie, was fanden sie in Afrika, in Süd- und Nordamerika? Und vor allem: Was ist geblieben von deutschen Traditionen, von deutscher Sprache und Alltagskultur? Das sind Fragen, die uns schon lange interessieren und manchmal auch ein Grund dafür sind, bestimmte Regionen überhaupt zu bereisen. Vor Jahren waren wir deshalb in Blumenau und Pomerode, südbrasilianische Orte, die einst von Deutschen gegründet worden waren.
Und nun also Domingos Martins. Auf den „deutschen“ Ort mit dem alles andere als deutschen Namen stießen wir bei unserer letzten Brasilienreise im Frühjahr 2022 eher durch Zufall. Wir lasen von einem Mitte des 19. Jahrhunderts von Deutschen aus dem Hunsrück und Pommern aufgebauten 34.000-Einwohner-Städtchen im Bundesstaat Espírito Santo. Einem Städtchen, in dem noch immer 80 Prozent der Bevölkerung deutsche Wurzeln hätten.
Wir wurden neugierig und stiegen in Vitória, der Hafen- und Hauptstadt des Bundesstaates Espírito Santo, in einen Bus nach Domingos Martins. Das Städtchen liegt 50 Kilometer hinter der Küste in einer fruchtbaren hügeligen Landschaft. Die Bergkuppen steigen auf bis zu 800 Meter an.
Inhaltsverzeichnis
Campinho Berg oder wie alles begann
Zeitsprung: Domingos Martins heute
Auf der Suche nach deutschen Spuren
Herr Stein und das Schokoladenei
Touristenrummel: Ostern in Domingos Martins
Dutt und Lederhose: Der Tanz der Bergfreunde
Campinho Berg oder wie alles begann
In den 1840er-Jahren warb Brasilien unter Dom Pedro II. in Europa Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende an. Sie sollten das so riesige wie leere Kaiserreich kolonisieren. Im Hunsrück stießen die Anwerber auf offene Ohren. Der Region ging es nach Jahren von Missernten miserabel. Ohnehin bot die Landwirtschaft vielen Bauern kaum mehr Perspektiven, da die zu bestellenden Felder wegen des Erbrechts immer kleiner geworden waren. „Realteilung“ nannte sich das damals vor allem in Süddeutschland vorherrschende Erbrecht, das die Aufteilung der Felder unter allen Erbberechtigten vorsah.
An Weihnachten 1846 kamen die ersten rekrutierten Landarbeiter aus dem Hunsrück per Schiff in Vitória an. Über 50 Tage hatte die Fahrt über den Atlantik auf der Philomena gedauert. In Dünkirchen hatten sie Europa verlassen, in Rio das erste Mal brasilianischen Boden betreten. Von Vitória ging es weiter in die Serra de Boa Vista, wie die üppig grüne Region genannt wird.
Die Gruppe aus dem Hunsrück bestand aus 163 Personen bzw. 39 Familien, 23 davon katholisch, 16 protestantisch. Eine Gedenktafel im örtlichen Museum (mehr dazu weiter unten) listet ihre Namen auf. Die Familien kamen unter anderem aus Koblenz, Lötzbeuren, Traben-Trarbach und Simmern. Veltens und Steins sind darunter, Faller, Mildenburger oder Marx.
Die Katholiken und Protestanten, die sich nicht sonderlich grün waren, siedelten getrennt. Während sich die Katholiken in den Hügeln des heutigen Santa Isabel einrichteten, gründeten die Protestanten einige Kilometer weiter nördlich Campinho Berg, „Kleines Feld am Berg“. Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Ort umbenannt und erhielt den Namen des Unabhängigkeitskämpfers Domingos (José) Martins. Noch heute ist Campinho aber ein geläufiger Name für das Städtchen.
Die zweite Einwanderungswelle folgte in den Jahren 1857‒1873. Nun kamen auch Pommeraner nach Campinho Berg, zumindest diejenigen, die die sieben Wochen lange Überfahrt von Hamburg überlebt hatten. Wer nun im brasilianischen Dschungel landete, stammte aus Köslin oder Kolberg.
Das hiesige Klima, das für tropische Verhältnisse gemäßigt ist, kam den Siedlern entgegen. Ihr Auskommen fanden sie als Obstbauern und Viehzüchter.
Zeitsprung: Domingos Martins heute
Domingos Martins quetscht sich in ein enges Tal. Auf der zentralen Praça Dr. Arthur Gerhardt erinnert ein Denkmal an die deutschen Einwanderer. Es zeigt eine Kleinfamilie in Bronze. Sie scheint von den Strapazen der langen Anreise ausgelaugt zu sein. Der Vater hält Ausschau, vielleicht nach einem geeigneten Stück Land. Die Mutter blickt müde auf ihr Kind.
Dahinter erhebt sich die 1866 eingeweihte Kirche. Der Glockenturm kam erst 1887 hinzu, als erster evangelischer Kirchturm Brasiliens. Türme durften bis dato nämlich nur katholische Gotteshäuser besitzen.
Im eher nüchternen Inneren sieht es so aus:
Nebenan der lutheranische Friedhof. Auf den Stelen und Kreuzen des Gottesackers sehen wir fast nur deutsche Namen, aber wenige deutsche Inschriften. Unter anderem lesen wir:
„Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben, denn sie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach.“
In den eher lebendigen als „todten“ Straßen rund um die Kirche verstreut sich ein architektonisches Gulasch zwischen Fachwerkhaus-Replikas und belanglosen Zweckbauten. Domingos Martins ist ein freundlich-fröhliches Städtchen mit Herz, als Postkartenmotiv aber kaum zu gebrauchen. Kein Ort, den man gesehen haben muss. Einer aber, den wir kennen lernen wollen.
Von einem der grünen, oft nebelverhangenen Hügel um den Ort blickt ein Kapellchen auf Domingos Martins. Die Umgebung ist zauberhaft. Kühe weiden an den Hängen. In den grünen Wäldern setzen purpurfarben blühende Büsche Akzente. In den Gärten Orchideen, Bromelien, Begonien.
Auf der Suche nach deutschen Spuren
So sehr wir die Löffel auch aufstellen: Deutsch hören wir nicht an unserem ersten Tag in Domingos Martins. Und Pommersch auch nicht. Der plattdeutsche hinterpommersche Dialekt, den man einst östlich der Oder sprach, ist in Mitteleuropa nicht mehr existent. In einzelnen Regionen Brasiliens hingegen sollen ihn noch bis zu 100.000 Menschen sprechen. Der Dialekt lebt, mit brasilianischen Wörtern versetzt, als Pomerano fort.
In Domingos Martins, so erzählt man uns, wird das Pomerano kaum noch aktiv genutzt. Die Gründe sind vielfältig. Mit dem Kriegseintritt Brasiliens im Jahr 1942 war der Gebrauch der deutschen Sprache bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zumindest offiziell verboten. Auch Jahre nach dem Krieg war die deutsche Sprache noch vielerorts verpönt. In den Schulen wurde bereits seit 1938 nur noch auf Portugiesisch unterrichtet. Mit dem Ausbau der Straßen und dem Aufstellen der ersten Sendemasten ging zudem ein kultureller Austausch einher, der das Brasilianisch peu à peu auch ins letzte pommersche Stübchen brachte.
Auch wenn wir kein Deutsch hören, so lesen wir viel Deutsch. Kaum ein Geschäft ohne deutschstämmige Besitzer, so scheint es. Der kleine Supermarkt heißt „Schumacher“, das Elektrofachgeschäft „Wernersbach“ und die pommersche Apotheke „Harckbart“. Die Restaurants haben Namen wie Bremen oder Hunger, die Cafés Saiter oder Müller.
Auch die Menschen sehen wie Saiter und Müller aus. Deutscher sogar, als wir das im bunten Multi-Kulti-Deutschland so mancherorts mittlerweile gewohnt sind. Blaue Augen und blonde Haare sind allgegenwärtig. Schnauzer mit Platte und Plauze ebenso.
Herr Stein und das Schokoladenei
Unser Vermieter heißt Herr Stein, wir sind in einer seiner Ferienwohnungen untergekommen. Der gemütliche Mann mit Cerveja-Spoiler ist von entwaffnender Herzlichkeit. Und derart aus dem Häuschen, als Deutschstämmiger endlich einmal Deutsche bewirten zu dürfen, dass er gar nicht weiß, mit was er uns zuerst eine Freude machen soll, jetzt kurz vor Ostern.
Mal hängt ein süßes Hefebrot an unserer Türklinke. Mal ein Osterei aus Schokolade, gefühlt ein Kilo schwer, gefüllt mit frischen (!) Erdbeeren und hergestellt vom Schokoladenhaus Mayer.
Deutsch kann Senhor Stein bis auf ein paar wenige Wörter nicht. Seinen Sohn jedoch hat er „Wagner“ genannt. Wir radebrechen herum und meinen zu verstehen, dass Herr Stein uns unbedingt jemandem vorstellen will, der „Herr Schneider“ heißt. Wir verabreden uns für den nächsten Abend auf einen Chopp. Chopp nennt man in Brasilien ein gezapftes Bier, das gewöhnlich in einer Chopperia ausgeschenkt wird. Der Begriff Chopperia ist vom deutschen „Schoppen“ entlehnt.
Doch wir schweifen ab.
Touristenrummel: Ostern in Domingos Martins
Domingos Martins ist ein beliebtes Wochenendziel brasilianischer Touristen. Hierher kommt man, um der schwülen Hitze an der Küste zu entgehen. Hier trinkt man ein paar Humpen (zwei Brauereien zählt der Ort), isst ein Eisbein, fotografiert sich vor den Fachwerkhäusern und kauft bunt bemalte Holzsouvenirs im Laden Espaço Bauernmalerei.
Zur Weihnachts- und Osterzeit verstärkt sich der Rummel. Dann nämlich präsentiert sich Domingos Martins als ein Art Käthe-Wohlfahrt-Laden in der Outdoor-Variante. Wer mal einen der glitzernden Käthe-Wohlfahrt-Weihnachtstempel in → Rothenburg ob der Tauber oder Berlin besucht hat, weiß, von was wir reden.
Uns lauste der Osterhase schon bei der Einfahrt ins Städtchen durch das der Jahreszeit entsprechend geschmückte Pseudo-Fachwerktor. Schneewittchen und die sieben Zwerge sind dort auf Nestsuche:
Im Ort selbst bekam jeder Busch, der bei Drei nicht auf dem Baum war, bunte Eier ab. Riesige Ostereier schmücken die Fußgängerzone, die Rua do Lazer. Und auf der Praça Dr. Arthur Gerhardt dreht ein putziges Osterhasenkarussell samt glücklicher Kinder seine Kreise. Aber nicht nur unsere Augen fahren Karussell in dieser Kitschhochburg. Auch unsere Ohren.
Dutt und Lederhose: Der Tanz der Bergfreunde
Am Abend chillen wir in einer coolen Craft-Beer-Bar in der Fußgängerzone, Trarko ihr Name. Dort lädt man sich Guthaben auf eine Karte am Schalter und kann dann damit sein Ale, IPA oder Pilsener selbst zapfen. Wir haben noch nicht mal das zweite Bier im Glas, schon folgt der Das-darf-doch-nicht-wahr-sein-Moment dieses skurrilen Städtetrips: Die Bergfreunde marschieren auf.
Junge Menschen in Tracht formieren sich. Die Mädchen tragen blaue lange Kleider mit Schürze und Dutt unterm schwarzen Hut, die Jungs Krachlederne, Joppe, Kniestrümpfe und Haferlschuhe. Was für ein Anblick!
Die Folkloregruppe Bergfreunde wurde 1984 gegründet mit dem Ziel, deutsche Folkloretraditionen in Domingos Martins wieder aufleben zu lassen. Deutsche Volksmusik und -tänze waren ebenfalls im Zweiten Weltkrieg verboten worden und danach lange Zeit nicht mehr en vogue.
Heute ist die Gruppe die Attraktion vieler Festlichkeiten und fast jedes Wochenende in der Fußgängerzone von Domingos Martins zu bewundern. 2017 trat sie gar beim Oktoberfest in München auf. Im gleichen Jahr kam es zu einem tragischen Unglück. 11 Bergfreunde starben bei einem Busunfall auf dem Weg zu einem Festival. Seit 2021 erinnert ein Denkmal am Hauptplatz an das schreckliche Ereignis:
Die Musik beginnt, der Reigen auch. Wir staunen Bauklötze. In ihrem Repertoire beschränken sich die Tänzer und Tänzerinnen aber nicht nur auf den Hunsrück und Pommern, sondern sind erstaunlich breit aufgestellt. Selbst mittelalterlich wirkende Paartänze mit vielen Verbeugungen und ein perfekter Schuhplattler sind dabei. Unser Highlight in Domingos Martins!
Hier auch noch ein Video für Euch:
Casa da Cultura: Im Heimatmuseum
Am nächsten Tag knöpfen wir uns das Heimatmuseum vor. Die hübsche zweistöckige Casa da Cultura an der Durchgangsstraße gehört zu den wenigen verbliebenen historischen Bauten von Domingos Martins. Errichtet wurde das Gebäude als Wohnhaus für eine deutsche Familie im Jahr 1915.
Wer Glück hat wie wir, trifft in dem liebevoll gemachten Museum noch jemanden, der ein paar Worte Deutsch spricht und sich freut, dass ein paar Teutonen durch die Ausstellung spazieren.
Zu sehen gibt es ein Infofilmchen über Domingos Martins, in dem der deutsche Kommentar unter anderem darüber informiert, dass „Pommern heute unter polnischer Verwaltung“ steht. Spannend sind neben den historischen Fotografien die zahlreiche Schenkungen der deutschstämmigen Familien. Darunter befinden sich Bierkrüge und Porzellan genauso wie ein Klavier, Bibeln, Waffen oder Schuhe.
Dazu gibt es Bücher, darunter auch solche von Autoren, die vor allem in der NS-Zeit Erfolge feierten- Auf dem Plattenteller hingegen ein Feingeist: Frédéric Chopin.
Wurst mit Wurst
Am Abend treffen wir in der rustikalen Gaststätte Fritz Frida (!) unseren Vermieter Herr Stein. Er stellt uns Herrn Schneider vor, einen freundlichen Mann in den Sechzigern. Herr Schneider, so stellt sich heraus, ist der Sohn des letzten noch aus Deutschland stammenden Pfarrers von Domingos Martins. „Mein Vater starb 1985 und liegt auf dem Friedhof neben der Kirche begraben“, erzählt uns Herr Schneider in fließendem Deutsch.
Ein Nachfahre der ersten Siedler aus dem Hunsrück ist Herr Schneider jedoch nicht. Herr Schneiders Vater, der Pastor Karl Ernst Schneider, wanderte erst in den 1950er-Jahren nach Brasilien aus. Unser Gegenüber, Paul Gerhard Schneider, wurde bereits in Brasilien geboren ‒ als ein Kind von vielen. Acht Kinder brachte die Mutter zur Welt, sagt er. Danach starb sie, mit 41 Jahren. Das Herz.
Wir bestellen. Zu den Pratos Tipicos des Lokals gehören Eisbein mit Wurst, Fritz Frida Wurst und Wurst mit Wurst. Da wir Eisbein mit Wurst oder Wurst mit Wurst auch in Deutschland nicht sonderlich prickelnd finden würden, entscheiden wir uns für einen brasilianischen Klassiker: Hühnchen mit Reis, Bohnen und Farofa (Maniokmehl). Damit treffen wir Herrn Schneiders Geschmack: „Wenn ich in Deutschland bin, vermisse ich Bohnen mit Reis schon nach wenigen Tagen.“ Herr Schneider ist oft in Deutschland, seine zwei Söhne und ein Bruder leben dort.
Herr Schneider spricht von Traditionen und verlorenen Traditionen. Er erzählt von seiner Kindheit. Wie er es liebte, wenn an Ostern zu Hause Eier gefärbt wurden, was in Brasilien andernorts unbekannt sei. Wie bedauernswert es sei, dass nur noch wenige Menschen in Domingos Martins Deutsch bzw. Pommersch sprächen. Anders sei das in Santa Maria de Jetibá 60 Kilometer weiter nördlich in den Bergen. Durch die abseitige Lage hätten sich in Santa Maria Sprache und Traditionen deutlich besser erhalten als in Domingos Martins. „Fahrt dort einmal hin!“, rät uns Herr Schneider beim Abschied.
Santa Maria de Jetibá hat zehn Folkloregruppen und zwölf Bläserchöre. Pommersch ist dort mittlerweile sogar die zweite offizielle Sprache neben Portugiesisch. Das klingt megainteressant und kommt auf die Liste für die nächste Brasilienreise. Danke für den Tipp, Herr Schneider!
Domingos Martins ‒ Praktische Infos
- Hinkommen: Es fahren regelmäßig Busse von Vitória, der Hauptstadt des Bundesstaates Espírito Santo, nach Domingos Martins. Dauer knapp über eine Stunde.
- Unterkommen: Diverse Unterkünfte zwischen Pousada, Ferienwohnung und Ferienhäuschen in und um die Stadt. Auf den üblichen Portalen wird man fündig. Preise ab 45 Euro für zwei Personen. Herr Steins Apartments tauchen als Hospedagem Stein bei Booking.com auf.
- Unternehmungen: Die schöne Umgebung bietet diverse Wasserfälle und den Pedra Azul, den „Blauen Felsen“, eine spannende Felsformation in einem 1200 Hektar großen Nationalpark mit Wandermöglichkeiten. Ohne Auto gestaltet sich die Anfahrt jedoch recht schwierig, es gibt von Domingos Martins zum Nationalpark pro Richtung nur zwei Busse am Tag.
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Dieser interessante Bericht hat uns sehr berührt und es ist sehr schön, wenn er weitergegeben wird. Denn aufzuspüren, wie Tradition weiterleben kann, die die Menschen zusammenhält, ist sehr interessant. Sitzen gerade zum Landschaftsgenuß in Tibau do Sul, im brasilianischen Staat Rio Grande do Norte, und hören nur, daß dieser und jener auch deutsche Eltern, Großeltern oder Verwandte hat, also mit uns etwas gemein, doch deren genaue Herkunft selten kennt.
Ich freue mich daß Euch solche Erkundungen Freude machen, denn auch ich hatte früher einmal so etwas in der Zips, unter der slowakischen Hohen Tatra unternommen und das genauso wie Ihr aus rein historischem Interesse gemacht und dann kürzlich dazu ein Museum über die Deutschen in der Zips und im Hauerland (hier die Bergleute) am Donauufer in Bratislava gefunden das Vieles abrundete. Schön zu erleben, daß hier wie dort heute die früheren ideologischen Schranken, die wir 40 Jahre erleben mußten, gefallen sind und Geschichte (das Geschehene) seinen Platz erhält.
Macht es weiter, gleich wo, so lange Ihr könnt.
Viele liebe Grüße Henning und Christa
Lieber Hennig, herzlichen Dank für deinen netten Kommentar. In der Tat interessiert uns das Erbe der ausgewanderten und vertriebenen/geflüchteten Deutschen überall in der Welt. Was Brasilien angeht, so waren wir schon in Pomerode und Blumenau auf der Suche nach dem deutschen Kulturerbe. In Tschechien berühren uns die Ruinen der ehemaligen sudetendeutschen Dörfer und Siedlungen im Grenzgebiet immer wieder aufs Neue. Die Zips und das Hauerland hingegen kennen wir gar nicht. Sehr interessant. Dankeschön und noch viel Spaß in Brasilien wünschen Euch Gabi und Michael
Hallo ihr Lieben, das klingt ja richtig abgefahren, was ihr da erlebt habt. Das war bestimmt extrem interessant, so viel von unserer Kultur in einem so tropischen Setting zu erleben. Spätestens bei den Bergfreunden konntet ihr euren Augen bestimmt kaum trauen. Verrückt, dass die sogar schon auf der Wiesn aufgetreten sind 😁.
LG Julita
Hallo Julita,
ja, die „Bergfreunde“ waren schon unser absolutes Highlight. Wir könnten uns immer noch totlachen, wenn wir an diesen Auftritt denken und an die eher ungläubigen denn amüsierten Blicke der brasilianischen Wochenendtouristen… Herrlich. Lg zurück, Gabi und Michael
Liebe Gabi, lieber Michael,
wieder einmal gebt ihr super interessante Einblicke in eurer Reiseleben. Und mit Domingos Martins stellt ihr einen in Deutschland völlig unbekannten Ort vor, so etwas liebe ich ja: Reisen abseits der ausgetretenen Pfade. Ihr macht es richtig und ich folge dem immer wieder gerne 🙂
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia, herzlichen Dank für dein Feedback. Ja, Domingos Martins ist in der Tat alles andere als ein Touristenmagnet, den man kennen sollte. Selbst eingefleischte Brasilienkenner haben von dem Ort noch nie etwas gehört. Uns zog es tatsächlich speziell wegen des deutschen Erbes hin. Und es war wirklich spannend, zu sehen, was geblieben ist und was eben nicht. Liebe Grüße zurück!